Presse: 1. Herren – SV Salamander Kornwestheim 9:4

Sportbund Sieger im Tischtennis-Lokalderby

Großes Spektakel: Vor annähernd 100 Zuschauern in der Sporthalle Nord gewann Tischtennis-Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart zum Saisonauftakt gegen den letztjährigen Dritt-Bundesligisten SV Salamander Kornwestheim mit 9:4. Damit gelang dem Team aus dem Stuttgart Osten der erhoffte Traumstart in die neue Saison. Ziel ist der Aufstieg in die 3. Bundesliga. Besonders Rückkehrer Dauud Cheaib (Foto) wusste das Publikum mit seinem Spielwitz zu begeistern, ebenso stark trumpfte Sportbunds Nummer zwei, Hao Mu, mit drei Punkten auf. Am kommenden Samstag gastiert nun Aufsteiger TV Limbach (Rheinland-Pfalz) in Stuttgart.

„Das war ein guter und aufschlussreicher Start“, zeigte sich Sportbunds alte und neue Nummer eins, Cheaib, nach dem hochklassigen Match zufrieden. Das konnte er auch sein. Wenige Stunden, nachdem er von der Weltmeisterschafts-Qualifikation mit dem libanesischen Team per Flugzeug in seine Heimat Stuttgart zurückgekehrt war, zeigte er bei seinem erneuten Debut im Sportbund-Trikot eine vor allem kämpferisch starke Leistung. Ebenso gut war die Form des gesamten Sportbund-Teams. Die umfangreiche Vorbereitung war allen Spielern anzumerken. Auch der acht Monate verletzte Marius Henninger zeigte bereits wieder nahezu Top-Form. Aufschlussreich kann der Start deshalb bezeichnet werden, weil an einigen Stellen noch Luft nach oben zu erkennen war. „In zwei, drei Spielen haben wir uns nach einem negativen Verlauf mit Klagen zu sehr in das Schicksal gefügt. Da müssen wir zukünftig mehr dagegenhalten“, so Mannschaftsbetreuer Thomas Walter.
Entscheidend waren bereits die fünf Auftakt-Partien in ersten 90 der insgesamt 185 Minuten Spielzeit. Nach einem leichten 3:0-Erfolg von Hao Mu/Sven Happek gelang Dauud Cheaib/Marius Henninger ein Husarenstück: Gegen das Kornwestheimer Spitzendoppel David Steinle/David Marek bogen die beiden Sportbundler einen 0:2-Satzrückstand mit bärenstarker kämpferischer Einstellung noch zu einem hauchdünnen 11:9-Sieg im 5. Satz um. Zum ersten Mal stand das Publikum in der Halle Nord Kopf. Postwendend mussten die Gastgeber eine ebenso bittere Pille schlucken: Alexander Frank/Nico Wenger konnten gegen Lukacs eine 9:7-Führung im 5. Satz nicht nutzen und ließen den ersten Zähler der Gäste zu. Was dann in den beiden Spitzeneinzeln folgte, war absolutes Spitzen-Tischtennis und alleine den Zuschauer-Besuch wert: Sowohl Dauud Cheaib gegen Steinle als auch Hao Mu gegen den Japaner Ishida drehten jeweils einen 1:2-Satzrückstand noch zu ihren Gunsten und holten zwei vorentscheidende Zähler in jeweils fünf Sätzen. Deutlich sichtbar versetzte dieser emotionale Spielverlauf den Gästen einen moralischen Knacks. Mit dieser 4:1-Führung im Rücken gerieten die Stuttgarter nicht mehr in Gefahr. Zunächst baute Sven Happek gegen den in der Regionalliga sichtbar überforderten Maravec die Sportbund-Führung aus, ehe Marius Henninger trotz ordentlicher Leistung die Überlegenheit von Marek anerkennen musste, der in dieser Form sicherlich zu den absoluten Top-Leuten im mittleren Paarkreuz gehört. Interessanter Vergleich anschließend: Uros Bojic, letzte Saison noch im Sportbund-Trikot, musste gegen Routinier Alexander Frank an den Tisch. Der seit 18 Jahren für den Sportbund agierende Frank ließ jedoch in keiner Sekunde Zweifel aufkommen, wer nach den drei klaren Sätzen als Sieger den Tisch verlässt. Etwas mehr erhofft hatte sich Nico Wenger, diese Spielzeit als Jugend-Mitarbeiter im Rahmen eines Freiwilligen-Jahres für den Verein tätig. In seinem Einzel gegen den allerdings auch äußerst starken Lucacs hielt er nach einem 11:4 zum Auftakt zwar in allen drei Folgesätzen gut mit, aber die entscheidenden beiden Zähler holte am Ende jeweils der Kornwestheimer.
6:3 also der Zwischenstand für Stuttgart nach der ersten Einzelserie. Dauud Cheaib musste dann gegen den von Magenkrämpfen geplanten Ishida gar nicht mehr an den Tisch. Viel mehr Energie musste da Hao Mu gegen Steinle aufwenden, um zu punkten: Nach zwei hauchdünnen Sätzen zu Beginn und einem 1:1-Zwischenstand gelang dem seit über einem Jahrzehnt für den Sportbund agierenden 40-Jährigen eine ganze Serie knallharter Vorhand-Spins. Auch wenn es zum Ende des 4. Satzes nochmals eng wurde, hieß der verdiente Sieger Hao Mu. Ein Punkt fehlte nun zum Heimsieg für den Sportbund. Sven Happek konnte ihn nicht ergattern, weil sein Kontrahent Marek auf jeden Spinball des Stuttgarter Jugendtrainer voll dagegen zog und in Serie punktete. „Das hat so noch fast niemand gegen mich gespielt“, war Happek hernach sichtlich frustriert. Doch Marius Henninger machte zeitgleich am Nebentisch den Sack zu, blieb gegen Moravec letztlich ungefährdet, auch wenn es beim 19:17 im zweiten Satz erstaunlich lange dauerte, bis die Entscheidung gefallen war.
Mit 9:4 gelang damit ein optimaler Saisonstart gegen eines der Spitzenteams, das Sportbund-Team jubelte nach Spielende ausgelassen. Nun gilt es, am nächsten Samstag gegen den TV Limbach eine Serie einzuleiten, um sich an der Spitze festzusetzen. Entsprechend intensiv wird sich das Sportbund-Team in der nächsten Woche vorbereiten.

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