Presse: 1. Herren – FT 1844 Freiburg 8:8

Alexander Frank

Sportbund mit Rekordspielzeit zum 8:8

Hitchcock-Krimi beim Tischtennis-Regionalliga-Duell zwischen DJK Sportbund Stuttgart und FT 1844 Freiburg: Nach viereinhalb Stunden musste sich das Team aus dem Stuttgarter Osten die Punkte mit der stark kämpfenden Mannschaft aus dem Breisgau teilen. Punktgewinn oder -verlust? Hatte man im Stuttgarter Lager angesichts der Tabellensituation – Freiburg stand mit 3:9 Punkten mit dem Rücken zur Wand – vor der Partie auf zwei Punkte gehofft, so drohte beim Stand von 5:6 gar eine Niederlage. Bei den drei folgenden Siegen zur 8:6-Führung gelangen dann jeweils hauchdünne und auch glückliche Siege. Dass dann bei 8:7 das Schlussdoppel wegging sorgte hingegen für Ernüchterung. Insgesamt kann der Sportbund bei 31:34 Sätzen mit dem Punkt aber gut leben, bleibt bei jetzt 9:5 Punkten doch der Abstand nach hinten erhalten. Das Meisterschaftsrennen tragen ohnehin nur Kornwestheim und Kaiserslautern unter sich aus.

Sven Happek„Ich darf mein zweites Einzel nicht verlieren“, ist Sportbunds Nummer zwei und Jugendtrainer, Sven Happek, noch lange nach Spielende enttäuscht. Zwar hatte Happek in den fünf knappen Sätzen Siegchancen. Doch die Analyse zum 8:8 zwischen Stuttgart und Freiburg sieht Sportbunds Betreuer Thomas Walter stärker auf die gesamte Teamleistung bezogen: „Drei Doppel gingen an Freiburg und wir haben eine 4:2- und eine 8:6-Führung nicht genutzt.“ Zudem zeigte Freiburg wie gewohnt gegen Stuttgart eine starke kämpferische Leistung, gab nie auf. In den bisherigen drei Duellen stehen jetzt zwei Unentschieden und eine Niederlage gegen die Südbadener zu Buche.

Nach dem Doppelsieg von Hao Mu/Happek (gegen Chepkasov/Barth) und der Niederlage von Alexander Frank/Carlos Dettling (gegen Luchner/Hennig) mussten die bei ihrem bisherigen Auftritt so starken Marius Henninger/Gabriel Gaa eine überraschend klare 0:3-Niederlage gegen Goetschi/Hugger hinnehmen. Doch der Gastgeber konterte vor den rund 70 Zuschauern in der Sporthalle Nord: Hao Mu (gegen Hennig), Sven Happek (gegen Luchner) und Alexander Frank (gegen Goetschi) siegten jeweils in kurzer Spielzeit und brachten den Sportbund 4:2 in Führung. Jetzt war wieder Freiburg an der Reihe und sicherte sich seinerseits die nächsten drei Einzel: Marius Henninger verzweifelte an den Aufschlägen von Chepkasov, hatte dennoch im 4. Satz (10:10) die große Chance zum 3:1-Sieg, unterlag aber knapp. In den Einzeln des hinteren Paarkreuzes hatte man sich auf Sportbund-Seite mehr erhofft: Carlos Dettling blieb gegen Barth drei Sätze lang chancenlos, Gabriel Gaa nutzte nach gewonnenem Auftaktsatz gegen Hugger zahlreiche Chancen nicht, verlor die beiden Folgesätze in der Verlängerung und musste schließlich zum 1:3 gratulieren.Alexander Frank

4:5 nach knapp zwei Stunden Spielzeit – und jetzt ging es richtig zur Sache: Die fünf folgenden Spiele gingen alle in den Entscheidungssatz. Starke Moral dabei auf Sportbund-Seite, als vier dieser Partien gewonnen wurden. Zunächst bog Hao Mu einen 1:2-Satzrückstand gegen Luchner um, dann musste zwar Happek gegen den Schüler-Team-Europameister Hennig in einem spektakulären Match Schuss gegen Ballonabwehr knapp passen. Mit 13:11 im 5. Satz behielt Henninger in einem kämpferischen Spiel denkbar knapp gegen Goetschi die Oberhand, bevor Alexander Frank im Duell der Routiniers eine 2:0-Satzführung gegen Chepkasov mit 11:9 im 5. Satz über die Ziellinie rettete. Carlos DettlingEs kam die (mitternächtliche) Stunde des 15-jährigen Youngster Carlos Dettling, der Linkshänder Hugger mit seinem sicheren Block-/Konterspiel knapp besiegte. 8:6 damit die Führung – und im Sportbund-Team hoffte man nun auf den ersten Sieg über Freiburg. Doch die Gäste konterten zum zweiten Mal in diesem Match stark. Zunächst gelang es Gabriel Gaa zum zweiten Mal an diesem Abend nicht, ein 11:9 im 1. Satz auszubauen. Auch diesmal verlor er 1:3, gegen Barth. Am Nebentisch schafften es die doch klar favorisierten Hao Mu/Happek nicht, das Doppel gegen die jungen, aufopferungsvoll kämpfenden Luchner/Hennig zu diktieren. 14:16, 11:13, 11:8, 3:11 unterlag das Sportbund-Spitzenduo schließlich, die Punkteteilung war perfekt. „Der Punkt ist so wichtig für uns“, stammelte denn auch Freiburgs Simon Goetschi erschöpft nach diesem 270-Minuten-Drama.Marius Henninger

Der Sportbund steht mit 8:4 Zählern nun auf Rang fünf. Am kommenden Samstag geht es nun um 14 Uhr in Plüderhausen (6:6 Punkte) darum, die Position im vorderen Mittelfeld zu stabilisieren.

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