
Im Bild: Sportbunds PPP-Beautragter Andreas Schairer mit Stefan Kaschel
Mit mehreren Medaillen kehrten unsere Teilnehmer von den PPP-German Open zurück: Allen voran Stefan Kaschel mit Platz 3 im Herren-Einzel. Zu den Ergebnissen und zum Bericht (aus my Tischtennis) sowie dem Resmüee von Andreas Schairer (hier der Link zu unserer gemeinsamen Seite).
Vom 18. bis 21. Mai fand ein ganz besonderes Tischtennis-Turnier im Deutschen Tischtennis-Zentrum statt. Die Aktiven erlebten nicht nur sportlich eine außergewöhnliche Atmosphäre, denn neben den Wettkämpfen, an denen auch der bekannte TV-Moderator Frank Elstner und der beliebte Comedian Markus Maria Profitlich teilnahmen, gab es auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Nachdem das Event an Christi Himmelfahrt unter anderem von Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller im Rahmen der Eröffnungsfeier vor vollen Rängen im ARAG CenterCourt eröffnet worden war, ging es auch für Elstner und Profitlich an den Tisch. Nach der Gruppenphase fand sich der mit 81 Jahren zweitälteste Akteur in der Trostrunde wieder, die er als Zweiter seiner Gruppe beendete und damit die KO-Runde erreichte, auf diese dann aber verzichtete. Profitlich gelang währenddessen der Sieg in seiner Vorrunden-Gruppe und die Qualifikation für das Achtelfinale der Endrunde, das er jedoch knapp mit 1:3 gegen Jörg Ziaja verlor. Im Doppel überraschte der 63-Jährige dann mit einem Platz auf dem Podest. Zusammen mit Partner Christoph Freyberg durfte sich Profitlich über Bronze in der Herren-Klasse 3 freuen und war mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: „Ich habe erst vor einem Jahr angefangen Tischtennis zu spielen und es war meiner allererster sportlicher Wettkampf.“
Am Freitagabend war dann neben Tischtennis noch Platz zum Austausch bei einer von der „Digitalen Stadt Düsseldorf“ geführten Talkrunde im ARAG CenterCourt. Das Thema war die neurodegenerative Erkrankung Parkinson, zu der Frank Elstner, Thorsten Boomhuis (1. Vorsitzender des PingPongParkinson Deutschland e.V.), Dr. Timo Klein-Soetebier (Deutsche Sporthochschule Köln) und Borussia-Manager Andreas Preuß interessante Einblicke gaben. Elstner hatte großen Spaß an den German Open und bezeichnete diese als eine „riesen Idee, bei der sich alle direkt duzten und bei der keiner komisch schaut, wenn einer zittert“. Er stellte aber auch fest, dass die Krankheit bislang wenig erforscht ist, die Deutsche Sporthochschule nun aber an einem Forschungsprojekt arbeite, um noch hinzuzufügen, dass die Erkrankung nach einer Einheit Tischtennis am wenigsten spürbar sei und es dafür keinen wissenschaftlichen Beleg bedürfe.
Players-Party am Samstag – lobende Worte von Andreas Preuß
Ein weiterer Höhepunkt stellte der Abschluss des dritten Turniertages dar, die Players-Party. Rund 300 Spielerinnen und Spieler sowie deren Begleiter feierten ausgiebig bei Musik und Tanz im Deutschen Tischtennis-Zentrum und sorgten auch abseits des Sports für eine ausgelassene Stimmung, bevor in der Heimspielstätte von Borussia Düsseldorf am Sonntag die sportlichen Finals vor gefüllten Sitzplätzen stattfanden. Ein letztes Mal wurden die Schläger gekreuzt und die Gewinner der insgesamt 21 Klassen ermittelt. „Sprachlos und überwältigt“ hörte man immer wieder die Teilnehmer sagen – das zeigt, wie das vorherrschende Stimmungsbild bei den German Open war. Mit den anschließenden Siegerehrungen und den dazugehörigen Nationalhymnen der Gewinnerinnen und Gewinnern ging das Event zu Ende, das bei allen Anwesenden noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
„Wir sind stolz, dass wir diese außergewöhnliche Veranstaltung bei uns gemeinsam mit dem PingPongParkinson Deutschland e.V. durchführen durften. Danke an die Sportlerinnen und Sportler, die Begleiter und das Team für diese besonderen vier Tage und den besonderen Geist, der sich hier entwickelt hat. Wir stehen in der Zukunft gerne wieder als Gastgeber einer Veranstaltung zur Verfügung. Sehr erfreulich war auch die mediale Aufmerksamkeit, die sicherlich helfen wird, dieses wichtige Thema in die Gesellschaft zu tragen“, so Andreas Preuß. „Es war fantastisch, bewegend, freundschaftlich, berührend und wie eine Familie“, resümierte auch PingPongParkinson Gründer Nenad Bach im Anschluss an die diesjährige Veranstaltung in Düsseldorf. Es war für PingPongParkinson das größte Ereignis, seitdem die Sportart ins Leben gerufen wurde.
Resümé
Der PingPongParkinson „German Open 2023″ Wettbewerb in Düsseldorf war kein Kaffeekränzchen. Hier konnte man sehen, wie von Parkinson Betroffene aktiv und positiv mit ihrer Erkrankung umgehen. Kein Gedanke daran, sich gegenseitig zu bemitleiden. Mit Parkinson leben heißt „Ja zum Leben im Hier und Jetzt“, in Bewegung kommen, liebenswerte Leute und neue Freund:innen kennen lernen. Ganz unprätentiös und ohne Starallüren nehmen die beiden „Promis“ Frank Elstner und Markus Maria Profitlich am Turnier teil. Die Tischtennisspieler:innen sind zum Teil aus ganz Europa und darüberhinaus – aus den USA etc. – angereist.
Last not least: Der Mann mit dem schwarzen Hut: Nenad Bach, der rührige Schöpfer von PingPongParkinson, der das Turnier mit seiner Anwesenheit bereichert. Auch der ungestelzte Nenad Bach fügt sich in das Bild dieser Solidargemeinschaft: ein zugewandter, interessierter und mitfühlender Mensch, der seine Stimmung verbal und musikalisch auf ganz wunderbare Weise rüberbringt.
Bei allem Ehrgeiz steht beim PingPongParkinson das Gefühl einer wie selbstverständlich vorhandenen Vertrautheit in einer solidarischen Gemeinschaft im Vordergrund. „So geht Parkinson“ möchte man geradezu herausrufen, wenn man die ablehnende Haltung der Neusser Bundeszentrale der deutschen Parkinson Vereinigung e.V. – quasi gleich nebenan, jenseits des Düsseldorfer Rheinufers – kennt.
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