
Rainer Michel hat es geschafft! Nein, nicht, dass er den Bericht für unsere Homepage endlich fertig hat, sondern dass er den Corona-Virus überstanden hat ist hiermit gemeint!
Da er der erste beim Sportbund war, der damit konfrontiert wurde, hat er auch dazu von sich aus noch etwas geschrieben; daher ist seine Vorstellung etwas länger!
Euch ein letztes Mal viel Spaß beim Lesen …
Erste Symptome zeigten sich bei mir am 19.03. mit Müdigkeit, Muskelschmerzen und einem starken Brennen in der Lunge beim tiefen Luftholen. Am Samstag (!) 21.03. ging ich zu meinem Hausarzt der übers Wochenende eine Corona-Sonderbehandlung anbot. Er diagnostizierte bei mir eine leichte Lungenentzündung und – obwohl ich die 2 Kriterien zu einem Coronatest nicht erfüllte – führte er diesen sogleich durch. Das (positive) Ergebnis bekam ich am nächsten Tag (Sonntags!) abends um 21:00 Uhr direkt vom Hausarzt mitgeteilt.
Meine Frau Barbara ließ sich daraufhin am nächsten Tag ebenfalls bei meinem Hausarzt testen, das Ergebnis: auch positiv. Sie hatte zuvor nur leichtes Fieber und leichten Husten.
Und obwohl die Testkapazitäten für solch eindeutige Fälle laut Gesundheitsministerium eigentl. nicht verschwendet werden sollen wurde mein Sohn Jan auf Betreiben des Hausarztes 3 Tage später vom Corona-Mobilteam des DRK direkt an der Haustür ebenfalls getestet. Da er mehrere Tage in einem Haushalt mit 2 von einem hochansteckenden Virus Befallenen zusammen gehaust hat war uns das Ergebnis eigentlich von vornherein klar. Aber: denkste, der Test fiel negativ aus!
Für mich gibt es da nur 2 mögliche Erklärungen: entweder die Testprobe selbst oder die Testanalyse waren mangelhaft, oder Jan war zu diesem Zeitpunkt mit Corona bereits „durch“, obwohl er vorher bis auf 3-4 Tage leichten Hustens keinerlei Symptome gezeigt hatte. Dies zeigt deutlich dass ein Testen auf Antikörper (der ja noch nicht in ausreichender Qualität und Quantität verfügbar ist) von enormer Bedetung wäre. Ich glaube das die Dunkelziffer an bereits Genesenen und somit immunen Personen wesentlich höher ist als die offiziellen Zahlen vom RKI es hergeben.
Bild 1: Jan in Quarantäne mit kulinarischer SB-Verpflegung
Ich hatte einen sog. moderaten Verlauf; nach einer Woche war ich symptomfrei. Nervig war nur die 14-tägige Quarantäne. Zum Glück haben unsere Nachbarn für uns eingekauft, und da war da auch noch der Sportbund-Vorsitzende, der uns ab und an ein leckeres Mahl vor die Haustür stellte 🙂 Meine Frau erwischte es dagegen schwerer; da Risikopatientin hat sie sich nach 2 Tagen quasi selbst ins Marienhospital einweisen lassen. Und tasächlich verschlechterte sich ihr Zustand nach weiteren 2 Tagen auf der Isolierstation: sie hatte 39,5 Grad Fieber und Atembeschwerden, bekam Sauerstoff über eine Nasenbrille. Nach einer Woche besserte sich ihr Zustand Gott sei Dank wieder. Inzwischen sind wir alle wieder wohl auf und zählen zu den „Genesenen“.
Seit 1990 ist mein Lebensmittelpunkt in Stuttgart. Daher suchte ich natürlich nach einer Trainingsgelegenheit. Gefunden habe ich sie bei meinem damaligen Arbeitgeber in Form der Betriebssportgruppe BSG SEL-Alcatel. So kam es dass ich ca. 15 Jahre lang für Alcatel im Mannschaftsbetriebssport aktiv war. Dummerweise verkaufte Alcatel seine Turnhalle. Daraufhin ging die BSG eine Trainingsgemeinschaft mit der TT-Abteilung des VfB Stuttgart ein. Nach dem Aus der BSG wurden fast alle BSG-ler aktive (oder wie ich passive) Mitglieder beim VfB TT.

Bild 2: Jan bei Siegerehrung Verbands-mini-Meisterschaften während der EM 2009 im Carl-Benz-Center
Bei dieser Gelegenheit wurden wir von dem „Menschenfänger“ Stefan Molsner angesprochen, ob Jan nicht vielleicht zum SB kommen möchte. Jan wollte. Also war ich ab sofort auch SBler.
Auch vor 10 Jahren bestand schon großer Bedarf an helfenden Elternhänden, z.B. in Form von Fahrdiensten. Mir als „Helikopter-Vater“ kam das natürlich entgegen, konnte ich doch so meinen Sohnemann auch bei Ausübung seines Sports besser kontrollieren 😉 Aus dem anfänglichen reinen Fahrdienst wurde aber schon sehr schnell mehr; nämlich als ich bei der vierten Fahrt bereits zum dritten Mal die Jungs mehr oder weniger umsonst umher kutschiert hatte.

Den Posten des MF bekleidete in Jans Mannschaft ein 12-jähriger kleiner Chaot der uns zu vermeintlichen Spielen lotste die vom gegnerischen MF bereits längst verlegt wurden. Blöd nur das unser MF mit EMail und Telefon auf Kriegsfuß stand und das nie mitbekam. Deshalb übernahm ich fortan auch die Organisation des Team-Spielbetriebs. Solche organisatorische Dinge liegen mir wohl im Blut.
Das eine war meine zweite Saison beim SB 2010/11. Alle Spieler meines betreuten Teams mit Ausnahme von Jan waren mehr oder weniger TT-Anfänger. Unser erstes Spiel gegen Steinhaldenfeld ging relativ schnell mit 1:6 verloren, die Jungs hatten keine echte Chance. Auf dem Rückweg im Auto von Traurigkeit aber keine Spur. Erst fing Hugo an zu singen, am Schluss fiel die ganze Truppe mit ein. Dann ca. 4 Monate später das Rückspiel. Auf beiden Seiten exakt die gleichen Jungs, nur die Aufstellungsreihenfolge hatte sich ein bisschen geändert, den Hugo erwies sich zunehmend als Überflieger.

Das Ergebnis: 6:0 für den SB, der Gegner hatte keine Chance. Dieses Schema hatte ich in den nachfoldenden Jahren noch oft erlebt, und es zeigte die schon immer herausragende tolle Arbeit der SB-Jugendtrainer. Dabei hatten sich die Steinhaldenfelder durchaus weiterentwickelt. Aber sie war mit der Entwicklung unserer Jungs nicht vergleichbar; diese überholten die Gegner in der gleichen Zeit sehr oft mit links.
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