3. Bundesliga Tischtennis: Sportbund unterliegt im wichtigen Auftaktduell 3:6 beim FC Bayern München

2015-08 Daniel Hartmann 1. Herren [V. Arnold] (17)

Sportbund geht in München leer aus

Unter einem denkbar unglücklichen Stern stand der Saisonauftakt des Tischtennis-Drittligisten DJK Sportbund Stuttgart beim FC Bayern München. Nach drei Stunden ausgeglichenen Spiels unterlag das Team aus dem Stuttgarter Osten mit 3:6. Im „Spiel der vergebenen Chancen“ holten lediglich Spielertrainer Hao Mu mit zwei Einzeln und Daniel Hartmann mit einem Zähler Punkte. Weil die Münchner als Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt gelten, steht den Stuttgartern eine schwere Saison bevor.

Foto (Volker Arnold): Daniel Hartmann präsentierte sich in starker Form.

2015-08 Daniel Hartmann 1. Herren [V. Arnold] (17)Er war der tragische Held dieser Partie der neuen Spielzeit 2015/16. Spielertrainer Hao Mu war auch noch Stunden nach der Begegnung fassungslos: „Ich weiß nicht, was passiert ist.“ Tatsächlich hatte der seit neun Jahren beim Sportbund absolute Top-Leistungen bietende 36-Jährige nach zwei klar gewonnenen Sätzen im Auftaktdoppel einen völligen Blackout. Vier Sätze lang schlug er fast an jedem Ball vorbei oder beförderte die weiße Kugel bei seinem Spezialball, dem Vorhand-Topspin, hinter den Tisch. Die Folge: Das Doppel mit Dennis Wiese gegen Plattner/Degen ging trotz klarer Dominanz und 2:0-Satzführung noch verloren. Die ganze Mannschaft schien konsterniert. Partner Dennis Wiese: „Ich wusste gar nicht, was los ist und habe es auch im Einzel in den ersten zwei Sätzen danach nicht geschafft, wieder in die Spur zu kommen.“

Zweiter Grund für die Niederlage war, dass die Bayern fünf ihrer sechs Punkte mit hauchdünnen Fünfsatzsiegen errangen, drei davon in der Verlängerung. „Das ist natürlich kein Zufall. Die Nerven- und Spielstärke war bei den Gastgebern größer“, war Sportbunds Betreuer Thomas Walter nach dem Spiel enttäuscht.

Dritter Knackpunkt des Spiels war eine doch überraschende Schiedsrichterentscheidung in der Partie Degen gegen Alexander Frank. 10:5 führte Frank im 5. Satz, dann 10:8. In dieser Situation verwandelte Degen im schnellen Vorwärtslaufen einen Ball – jedoch nicht ohne den Tisch sichtbar um einige Zentimeter zu verschieben und die Netzbefestigung mit dem Schläger zu berühren. Das Reglement sagt hier eindeutig: Punktverlust. Doch der Tisch-Schiedsrichter hatte es anders gesehen – oder auch gar nicht. Der (nicht eingriffsberechtigte) Oberschiedsrichter nach Ende des Spiels zu den Stuttgartern: „Der Tisch wurde verrückt, deshalb eigentlich Punkt für Euch.“ Umsonst, denn der Tisch-Schiedsrichter entschied auf 10:9. Es kam, wie es kommen musste: Degen siegte mit 12:10. Statt 3:3 stand es 4:2 für die Münchner – die Vorentscheidung.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten für München neben Plattner/Degen auch Szappanos/Diemer mit 13:11 im 5. Satz gegen Frank/Hartmann gepunktet. Anschließend glich Wiese nach besagtem 0:2-Rückstand in der Partie gegen Plattner zwar auf 2:2 und ging im 5. Satz gar mit 9:7 in Führung, schien auf der Erfolgsspur. Doch nach einer Auszeit punktete Plattner viermal hintereinander zum 11:9. Wiese: „Da war ich einfach zu vorsichtig.“ Dagegen konnte Hao Mu nach seinem Aussetzer-Start das Einzel gegen Szappanos nach 3:7 im 5. Satz noch drehen und Daniel Hartmann lieferte gegen Diemer nach 4:11 im 1. Satz eine feine Leistung und siegte in vier Sätzen mit einer Reihe ganz starker Bälle.

Bei 4:2 für die Gastgeber ließ Hao Mu, inzwischen wieder zu Bestform aufgelaufen, im Topduell gegen Plattner keine Zweifel aufkommen und verkürzte mit seinem Dreisatzsieg auf 4:3. Doch dieses Signal konnten seine Mannschaftskameraden nicht aufnehmen. Dennis Wiese blieb gegen Szappanos weit unter seinen Möglichkeiten und kam nicht in die Nähe eines Satzgewinns. Und spätestens als Alexander Frank gegen Diemer bei 1:1 nach Sätzen eine 10:7-Führung erneut nicht nutzen konnte, schwammen die Felle der Schwaben die Isar hinunter. Mit 7:11 im 5. Satz musste Frank passen, die 3:6-Niederlage war besiegelt.

Auf der Heimfahrt wurden die Mängel deutlich angesprochen. Gegenseitige Unterstützung im Training der nächsten Wochen ist das Ziel. Die wird sehr wichtig sein, um im nächsten Spiel in drei Wochen beim ASV Grünwettersbach eine Steigerung zu erreichen. Die Mannschaft hat den Willen, den verpatzten Saisonstart zu korrigieren.

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