Presse: VfL Sindelfingen – DJK Sportbund Stuttgart 7:7

Meisterschaft vertagt

Spannendes Titelrennen: In der Tischtennis-Regionalliga Südwest der Damen ist die Frage der Meisterschaft vertagt. Die beiden Spitzenteams des VfL Sindelfingen und des DJK Sportbund Stuttgart trennten sich nach knapp vier Stunden Spielzeit in einem hochklassigen Match 7:7 vor knapp 50 Zuschauern unentschieden. Sindelfingen steht mit 21:5 Punkten nun an der Spitze, der Sportbund mit 19:5 unmittelbar dahinter mit dem minimal besseren Spielverhältnis. So wird die Entscheidung über den Titel wohl erst am letzten Spieltag, dem 13. April fallen. Allerdings haben beide Vereine im Fall der Meisterschaft nicht für die 3. Bundesliga gemeldet, würden also auf den Aufstieg verzichten.

Die Sindelfinger Gastgeberinnen gingen am Sonntag mit einem doppelten Vorteil in die Top-Begegnung: Zum einen hatten sie sich am Vorabend mit einem lockeren 8:0-Sieg gegen Schlusslicht Schönmünzach warm gespielt. Zum anderen fehlte beim Sportbund die Nummer eins, Ronja Mödinger. So lag die Favoriten-Rolle klar beim VfL Sindelfingen. Der Auftakt verlief ausgeglichen: Sandra Koziol/Natalie Bacher punkteten klar in drei Sätzen gegen Ellen Wohlfart/Nadine Brucker. Dagegen mussten Saskia Becker/Ramona Betz (Foto) hart kämpfen, um mit einem letztlich klaren 11:2 im 5. Satz gegen Jasmin Lorenz-Kovacs/Nathalie Richter auszugleichen. Auch nach dem starken 3:1 der erst 15-jährigen Ramona Betz über Abwehrspielerin Lorenz sowie der unglücklichen 9:11-Niederlage im 5. Satz von Saskia Becker gegen Koziol blieb der ausgeglichene Spielstand erhalten. Dann setzte sich Sindelfingen ab. Deren „Natalies“ trumpften mächtig auf: Richter setzte sich in vier knappen Sätzen gegen Wohlfart durch. Bacher hatte wenig Mühe, Brucker mit 3:0 zu bezwingen. Die Zwei-Punkte-Führung der Gastgeberinnen hatte fortan bis zum 7:5 Bestand. In einem Marathon-Duell zermürbte Lorenz in fünf knappen Sätzen Becker, während Betz ihre Gala-Form mit einem Viersatz-Sieg gegen Koziol unterstrich. Zwei Hitchcock-Krimis folgten. Zunächst unterlag Brucker nach einem 9:9-Zwischenstand im 5. Satz durch zwei Aufschlag-Asse ihrer Kontrahentin Richter. Dann erkämpfte sich Wohlfart nach Abwehr eines Matchballes gegen Bacher noch einen 11:8-Erfolg im 5. Satz. Auch nach den knappen Dreisatzsiegen von Becker für den Sportbund gegen Richter und Lorenz für Sindelfingen gegen Brucker schien alles auf einen knappen Gesamterfolg für die Hausherren hinzudeuten, die nun auch vom Publikum mit großen Emotionen unterstützt wurden.

5:7 lag das Sportbund-Team zurück. Zudem war Ramona Betz gegen Natalie Bacher 0:1 und 3:8 hinten, gleichzeitig Ellen Wohlfart mit 0:2 Sätzen gegen Sandra Koziol im Rückstand. Dann zeigten die Sportbund-Spielerinnen Willen. Zunächst bog Betz ihre Partie noch um, siegte in vier Sätzen. Anschließend drehte Wohlfart den Spieß gegen die polnische Bronze-Medaille-Gewinnerin bei den nationalen Meisterschaften im Doppel um. In der Verlängerung des 5. Satzes wehrte Wohlfart einen Matchball ab, bevor sie unter dem Jubel ihrer Teamkameradinnen ihren eigenen dritten Matchball zum 14:12 verwandelte. Das nach diesem Spielverlauf völlig überraschende 7:7 war geschafft.

Sindelfingens Trainer Oliver Appelt konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: „Wir hatten so viele Chancen, haben sie aber nicht genutzt.“ Sportbund-Betreuer Rüdiger Betz freute sich dagegen: „Wir haben bis zum Schluss gekämpft.“ Seine Tochter Ramona, durch den Ausfall Mödingers ins vordere Paarkreuz gerückt, hatte mit insgesamt vier Zählern einen Riesenanteil am Teilerfolg. Nun wird die Meisterschaft in den letzten beiden Spielen bei Schönmünzach (30. März) und gegen Mülheim-Urmitz (13. April) entschieden.

VfL Sindelfingen – DJK Sportbund Stuttgart 7:7

 

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