Umfrage: Was machen ehemalige SB-ler? Heute: Guido Riegger (Nr. 49)

Kein Ehemaliger, sondern immer noch Mitglied ist er – mit dem Tischtennis-Spielen muss sich der 87-jährige Guido Riegger jedoch aus gesundheitlichen Gründen zurückhalten. Interessiert ist er weiterhin mit großer Leidenschaft. Kein Wunder, ist er doch seit 1956 Mitglied des Vereins, also seit 65 Jahren! Damals kam er vom PSV Stuttgart, hatte mit der Herz-Jesu-Gemeinde bereits einige Male gegen die St. Eberhard-Gemeinde mit den Sportbundlern gespielt.
Den aktiven Sportbund-Spielern ist Guido als regelmäßiger Tribünengast bei den Heimspieltagen bekannt. Darüber hinaus war und ist er immer an der Jugendarbeit interessiert und hat sich mehrfach als Sparringspartner bei den Vorbereitungen für die großen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler und Jugend zur Verfügung gestellt.

In den Jahren 1956 bis 1959 stand Guido gemeinsam mit seinem Bruder Bruno in der 1. Herren des Sportbunds, die den Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga schaffte. Danach begann das goldene Zeitalter des Vereins. Guido spielte noch zwei Jahre in der 2. Mannschaft, bevor er 1961 dem Ruf seines Arbeitgebers Landesgirokasse folgte und sich dem Tischtennis-Betriebssport verschrieb. Zu dieser Zeit und bis weit in die 90er-Jahre durfte man nur Vereins- oder Betriebssport betreiben. Erst als diese Regelung aufgehoben wurde, kehrte Guido wieder in die Sportbund-Teams zurück. Zuletzt agierte er in der 6., 7., 8. und in der Senioren-Mannschaft.
Guido RieggerBesonders ausgezeichnet hat sich Guido in all den Jahren als „guter Geist“ beim Sportbund. So ist er als Gesprächspartner bei den Heimspieltagen äußerst beliebt. Viele ehemalige Spieler berichten noch heute mit Begeisterung, wie Guido vor allem starke kämpferische Leistungen mit einer geschenkten Cola belohnte – sozusagen der Ritterschlag für „gedrehte“ Partien. Daneben brachte Guido immer wieder seine handwerklichen Fertigkeiten ein, zimmerte zum Beispiel mehrmals ganze Netzschränke für die Hallen. Und er war immer großer Fan und Helfer der Sportbund-Nachwuchs-Mannschaften. Mehrmals stand er bei Trainingslagern vor den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend und Schüler als Sparringspartner zur Verfügung. An seinem giftigen Abwehrspiel biss sich so manch hochdekorierter Youngster die Zähne aus. Als dann die Mannschaftsmeisterschaften bei den Württembergischen, Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften stattfanden, sah man ihm meist zwei Tage lang auf der Tribüne anfeuern. Sportbund-Leidenschaft pur.
Foto: Guido links oben mit der Schüler-Mannschaft bei den Deutschen Meisterschaften 2014 in Notzingen (Platz 4).

Spielst Du noch Tischtennis?
Leider kann ich seit einiger Zeit kaum noch Tischtennis spielen, die Beine machen nicht mehr so mit. Bis vor einem Jahr habe ich noch bei meinem Bruder Anton im Augustinum (Seniorenheim in Heumaden) einmal die Woche in der Trainingsgruppe mitgemacht. Schade, dass es jetzt nicht mehr geht.


Foto: Oldies but goldies – Guido Riegger inmitten der langjährigen Sportbund-Fans. Von links: Horst Mahle, Walter Stapf, Guido, Anton und Bruno Rieger. Die drei Brüder waren damals 80, 85 und 90 Jahre jung. Sie sind drei von 9 Geschwistern!

Wie fandest Du die Zeit beim Sportbund im Rückblick?
Die Zeit von 1956 bis heute war einfach eine gute Sache. Beim Sportbund habe ich immer gute Kameradschaft, eine gute Gemeinschaft erlebt. Natürlich war die Stimmung wechselhaft, je nachdem ob es Siege oder Niederlagen gab. Sehr gerne denke ich an die vielen harmonischen Abende nach den Spielen. Ich war gerne beim Sportbund.


Foto: Guido bei einem Regionalliga-Auswärtsspiel vor ca. 18 Jahren.

Verfolgst Du noch, wie es bei uns läuft?
Ja, ich verfolge alles, so gut es geht. Von Stefan bekomme ich immer die Sportbund-Vereinsrundschreiben zugeschickt. Und bei den Spielen, besonders bei der 1. Herren und 1. Damen, schaue ich so häufig es geht zu.

Was willst Du sonst noch sagen?
Soweit ich es gesundheitlich geht, hoffe ich in 14 Tagen wieder mit dem Tischtennis bei meinem Bruder im Augustinum zu beginnen.
In all den Jahren konnte ich natürlich einige Erfahrungen sammeln. Die gebe ich gerne weiter. Den jungen Sportbundlern möchte ich sagen: Bleibt bei der Stange. Nicht gleich aufhören bei Misserfolgen und abspringen. Tiefpunkte gehören dazu, im Sport und im Leben.
Ich freue mich, wenn die neue Saison wieder losgeht, dann schaue ich mir die Spiele wieder an …

Diese Umfrage kam im Rahmen eines Gesprächs für das Buch „75 Jahre Sportbund“ zustande. Darin erzählt Guido Geschichten von regelmäßigen Tischtennis-Treffen in der Backstube seines Bruders. Und wie er von Bruder Anton als Trainer für die Senioren-Gruppe im Augustinum „verpflichtet“ wurde. Das Buch erscheint kurz vor Weihnachten dieses Jahres …

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