Nachbetrachtung: 2. Damen Deutscher Pokalsieger!

Sportbunds 2. Damen setzten bei den Deutschen Pokalmeisterschaften für Verbandsspielklassen ihren wochenlangen Triumphzug fort. Im westfälischen Hamm an Nummer eins in der Damen A-Klasse gesetzt und als Mitfavorit in den Wettbewerb gegangen, beeindruckte das Team mit Anja Eichner, Ellen Wohlfart, Irena Dujmovic, Celine Henseling und Melina Schruff. Starke sportliche Leistungen aller fünf Spielerinnen, diszipliniertes Auftreten und Teamwork vom Feinsten prägten das Auftreten. Am Ende feierte das Team nach dem Oberliga-Aufstieg auch den nationalen Pokalsieg. Der „Pott“ wurde in die Höhe gereckt und das Quintett strahlte (Foto) …

Foto: Aufwärmen am ersten – spielfreien – Tag

Das Turnier im Rückblick und vom Ende her betrachtet:

Es war ein reines TTBW-Finale: Während Sportbunds 2. Damen dort noch zu erwarten war, gelang dem jungen Team des TTC Suggental sensationell der Einzug ins Endspiel.  Bei den Titelkämpfen in Baden-Württemberg lediglich Dritter und bei diesen Deutschen Titelkämpfen als Nachrücker dabei, steigerte sich das Team aus der Nähe Freiburgs von Runde zu Runde, besiegten die höher eingeschätzten Teams aus Ober-Kainsbach (Viertelfinale) und Ottmarsbochholt (Halbfinale). Das Finale war dann allerdings mit 4:0 und 12:1 Sätzen eine klare Sache für den Sportbund.

Die Team aus dem Stuttgarter Osten hatten sich im vorweggenommenen Endspiel gegen den Oldenburger TB nach hartem Kampf mit 4:2 durchgesetzt (Foto: beide Teams vor dem Spiel). Dabei erwies sich Nathalie Jokisch auf Seiten der Norddeutschen als unüberwindbare Hürde. Die im „Dennis-Wiese-Style“ auftretende Spitzenspielerin wehrte auf Rückhand mit langen Noppen ab, auf Vorhand spielte sie jeden Ball mit starken Spinbällen. Erst unterlag ihr Irena in drei knappen Sätzen, dann musste die seit Wochen ungeschlagene Anja ebenfalls in vier Sätzen chancenlos Tribut zollen. Aber: Die Sportbundlerinnen stellten einfach das ausgeglichenere Team. Denn nach dem Sieg von Anja  im ersten Einzel schlug auch Ellen zweimal gnadenlos zu, besiegte Oldenburgs Nummer zwei und drei jeweils sicher. Doch die Entscheidung brachte Sportbunds „Spezialdisziplin“: das Doppel. Bis zu diesem Zeitpunkt standen wir darin bei 1:4 Siegen. Wie sollte da ein Erfolg gegen das bis dahin ungeschlagene Duo Jokisch/Peris gelingen? Kurzerhand wurde das einzige Doppel nominiert, das wir in den letzten Wochen vom stundenlangen Doppel-Training verschont hatten: Anja und Ellen zeigten, dass kluge Taktik, ständige Absprache und positives Auftreten wichtiger sind als automatisierte Spielzüge. In vier begeisternden Sätzen nahmen sie vor allem die gefährliche Jokisch praktisch völlig aus dem Spiel. Der 3:1-Erfolg war der „big point“. Zwei Einzel später war der 4:2-Teamerfolg und damit der Finaleinzug gesichert.

Nicht als Spaziergang absolvierten unsere Damen das Viertelfinale zuvor: Gegen den Verbandsoberliga-Konkurrenten VSV Büchig (Baden) war harte Arbeit angesagt, bevor das 4:1 feststand. Büchigs Spitzenspielerin Laura Schmid überraschte mit einer überragenden Leistung und führte sowohl gegen Ellen als auch gegen Anja jeweils mit 2:1 Sätzen. Doch unsere beiden Routiniers besannen sich auf ihre Konzentration und ihre Stärken, drehten die Spiele jeweils zu Fünfsatzsiegen. Vorentscheidend hier der überzeugende 3:0-Erfolg von Celine, die das Doppel-0:3 vergessen ließ.

Einen echten Durchmarsch legten unsere Mädels in der Vorrunde hin. In keinem der vier Partien ging ein Einzel verloren, lediglich drei Doppel! Besonders beeindruckend: Die Überlegenheit ließ es zu, jeweils alle fünf Spielerinnen einzusetzen, denn bei 3:0-Führungen nach den Einzeln konnte gefahrlos und ohne Überheblichkeit das Doppel entsprechend nominiert werden. In den ersten Spielen gelangen 4:1-Siege gegen Wachenheim und Dresden. Überragend: Melina Schruff spielte zweimal völlig befreit auf, beendete ihre Einzel mit Kantersiegen. Gegen Neustadt gelang Irena gegen die mit brandgefährlichem Schnittwechsel agierende Schuldt nach 0:2-Satzrückstand eine Glanzleistung in Sachen Taktik und Selbstbeherrschung, die mit einem 3:2 belohnt wurde. Im Anschluss stießen Celina und Melina auch den „Doppel-Bock“ um, holten den ersten Punkt für uns in dieser besonderen Disziplin. Großen Widerstand leistete das starke Team aus Ober-Kainsbach im finalen Gruppenspiel. Doch nachdem Irena im zweiten Einzel die deutlich höher eingestufte Reeg im 5. Satz nach allen Regeln der TT-Kunst mit 11:2 ausgespielt hatte, erlahmte dieser Widerstand. Der 4:1-Mannschaftssieg bedeutete den Gruppensieg und damit den wichtigen Platz in der Setzliste ganz oben. Genau dort stand die Mannschaft dann auch am Ende des Turniers.

Ein besonderes Lob gebührt den Spielerinnen für die vier tollen Tage. Die Mischung aus Spielfreude, Zusammenhalt, Genießen des Moments und Ehrgeiz stimmte. Ein Beispiel: Ging ein Einzel dem Ende zu, „verschwanden“ ganz automatisch zwei Spielerinnen in der Trainingshalle zum Einspielen für die nächste Partie: die anschließende Spielerin und eine, die nicht nominiert wurde. Oder: Alle Spielerinnen saßen während der gesamten Spieldauer direkt auf der Tribüne an der Bande (wir spielten immer vorne :-), feuerten unsere Akteurin an. Und zum Teil wurde – schon traditionell – auf die gemeinsame (Flecht-)Frisur geachtet. Das vom Betreuer erhoffte Morgen-Jogging fiel zwar ins Wasser, aber der gemeinsame tägliche Spaziergang vom fußläufig bestens erreichbaren Hotel zur Halle erfüllte seinen Zweck des Teambuildings bestens. Die Folge: Alle fünf Spielerinnen agierten mit kleinen Pausen am Leistungslimit, spielten sich zum Teil in einen „Flow“ – das war Sportbund-Spirit vom Feinsten … Auch wenn fairerweise festgestellt werden muss, dass das Niveau in der Baden-Württ. Verbandsoberliga offenbar höher anzusiedeln ist als in weiten Teilen der höchten Verbandsspielklassen Deutschlands, was die Viertelfinale-Besetzung mit Büchig, Suggental und uns beweist. Aber als es dann gegen Oldenburg richtig eng wurde, konnte unser Team eben die entscheidenden Prozente zulegen und über sich hinauswachsen.

 

Dazu Euch, Anja, Ellen, Irena, Celine und Melina herzlichen Glückwunsch – der Sportbund hat einen Deutschen Pokalsieger!

MKTT: Vorrunde Gruppe A – Ergebnisse

MKTT: KO-Runde – Ergebnisse

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