Nachbetrachung: Die Mädchen-Teams bei den Baden-Württ. Meisterschaften

Mädchen U18 Württembergische Meister 12.05.2019

Platz zwei und vier waren die Ausbeute der beiden Sportbund-Mädchen-Teams bei den Baden-Württ. Titelkämpfen am Samstag in Offenburg. Während das U15-Team als Nachrücker (6. Platz bei den Württ. Meisterschaften) keinerlei Erwartungen hatte und mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden sein konnte, hatte das U18-Team nach dem Württ. Titelgewinn durchaus Ambitionen, auch auf Baden-Württ. Ebene ganz vorne zu landen. Trotz guter Leistung stand am Ende dann der Vizemeister-Titel, nur 20 Bälle fehlten zum ganz großen Wurf.

Mädchen U15 Württembergische Meisterschaften 12.05.2019Mädchen U15
Vor zwei Wochen war die Mannschaft mit Jovana Nikolic, Magdalena Savovic, Sehriban Samer und Helena Schad bei den Württembergischen Meisterschaften in Böblingen Sechste geworden. Am Montag vor den Baden-Württ. Titelkämpfen kam der Anruf: Wollt Ihr nachrücken?
Was war geschehen? Sowohl in Baden als auch in Südbaden gibt es keine Mädchen-Spielklassen, zumindest nicht auf höherer Ebene. Und so gelang es beiden Landesverbänden nicht, einen Verein mit einer neu zusammengestellten Mädchen U15-Mannschaft auf die Beine zu stellen. Als dann auch noch der TSV Illertissen (Vierte bei den TTVWH-Meisterschaften) und der TSV Nusplingen (Fünfte bei den TTVWH-Meisterschaften) absagten, konnte unser Team nachrücken. Für uns war es keine Frage, diese tolle sportliche Herausforderung – trotz Chancenlosigkeit – anzunehmen. Unsere Mädchen konnten nur gewinnen – sei es auch „nur“ an Erfahrung.
Und tatsächlich spielten unsere vier Mädchen ein tolles Turnier. In Zahlen: Drei Spiele und 15 Sätze gewannen die vier in den drei Spielen gegen die übermächtige Konkurrenz des Meisters NSU Neckarsulm (2:6), TSV Untergröningen (1:6) und TGV Abstatt (0:6). In praktisch allen Duellen hatte die Kontrahentinnen 200 bis 300 TTR-Punkte mehr auf dem Konto. Und dennoch hatten alle ihr Erfolgserlebnis: Jovana gewann gegen drei Damen-Verbandsliga vorne-Spielerinnen (Hofmann und Nguyen/Neckarsulm und Fischer/Untergröningen) jeweils einen Satz, lieferte immer einen tollen Schlagabtausch. Magdalena gewann gegen Nguyen ebenfalls einen Satz, dazu zwei Doppel gemeinsam mit Jovana! Sehriban agierte wie immer ruhig und gelassen, spielte die Bälle auf den Tisch und holte sich ebenfalls einen Punkt, im Einzel gegen Horsch (Neckarsulm). Helena gelang zwar kein Satzgewinn, aber auch sie hielt einige Male gut mit.
Nach den drei Mannschaftsniederlagen stand am Ende der erwartete 4. Platz zu Buche, es gab eine Urkunde und die Teilnahme an der Siegerehrung. Viel wichtiger: Die Spielerinnen agierten auf einem sehr hohen Niveau, Jovana vielleicht auf dem höchsten „all time“ mit teils unglaublichen Ballwechseln. Fazit: Jedem Team, jedem Verein kann nur empfohlen werden, solch eine geschenkte Chance zur Teilnahme auch wahrzunehmen. Die Sportbund-Mädchen machten nach dem Turnier jedenfalls einen zufriedenen Eindruck und haben die Chance, nach diesen Erlebnissen bei den nächsten Wettkämpfen auf höherem Niveau zu beginnen.

Mädchen U18 Württembergische Meister 12.05.2019Mädchen U18
Dramatischer Turnierverlauf in der Mädchen U18-Konkurrenz: Nachdem der Badische Verband mit der SG Heidelberg-Neuenheim zwar ein Team gemeldet hatte, dieses jedoch am Vorabend des Wettkampfs abgesagt hatte, standen sich die drei Teams aus Offenburg, Altenmünster und Stuttgart gegenüber. Zunächst siegte unsere Mannschaft gegen Altenmünster mit 6:2, anschließend gewann auch Offenburg gegen Altenmünster 6:2 – Gleichstand also zwischen Offenburg und dem Sportbund. Nachdem unsere Mädchen bei den Württembergischen gegen Altenmünster 6:1 gewonnen hatten, taten sich Ramona Betz, Irena Dujmovic, Evi Yankova, Melina Schruff und Marija Dujmovic diesmal deutlich schwerer. Nach 75 Minuten stand es 3:2 und Ramona Betz musste gegen Rosenecker in den 5. Satz. Bis dahin hatten Irena/Melina im Doppel eine 2:0-Satzführung nicht nutzen können und Irena musste Rosenecker nach vier Sätzen zum Sieg gratulieren. Auch Evi hatte bei ihrem Fünfsatzsieg im hinteren Paarkreuz größte Mühe. Doch dann gelang Ramona gegen Rosenecker der 3:2-Sieg und anschließend ging es schnell, bis der 6:2-Erfolg unseres Teams feststand.
Offenburg siegte gegen Altenmünster – wie gesagt – ebenfalls 6:2, war jedoch zwei Sätze besser. Das sollte am Ende noch eine Rolle spielen …
Die „Final“-Partie gegen die DJK Offenburg startete verheißungsvoll: Ramona (Foto rechts)/Evi siegten glatt in drei Sätzen, während am Nebentisch Irena/Melina gegen Offenburgs Top-Doppel Kirner/Leser (3. Liga/Regionalliga) mit 2:1 Sätzen in Führung gingen. Und auch im 5. Satz war bei 8:8 noch eine große Chance, die Vorentscheidung zu erzwingen. Doch es reichte nicht ganz. Es blieb ausgeglichen: Vorne gewann Ramona in drei Sätzen gegen Leser, während Irena in drei gegen Kirner unterlag – alles in der Reihe. Hinten sorgte Melina mit ihrem 3:0 für die 3:2-Führung. Zeitgleich kämpfte Marija vergeblich, hatte zwar Chancen, unterlag jedoch knapp mit 1:3. Erneuter Ausgleich zum 3:3. Der hatte auch nach den Spielen im vorderen Paarkreuz Bestand. Zunächst musste Ramona im hochklassigsten Duell der Meisterschaften nach vier Sätzen Jugend-Nationalspielerin Jana Kirner zum Sieg gratulieren. Dann steigerte sich Irena in einen wahren Spielrausch, in einem hitzigen Duell gegen Regionalliga-Spielerin Leser. Tolle Ballwechsel, Emotionen, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen und Jubel auf der Tribüne wechselten sich nach jedem Ball ab. Nach Abwehr einiger Matchbälle setzte sich Irena mit 15:13 im 5. Satz durch und erspielte so den 4:4-Ausgleich für das Sportbund-Team. Sollte es reichen? Jetzt wurde schon über das Satzverhältnis spekuliert. Und es sah gut aus: Melina holte sich Satz eins mit 12:10, Marija ging gar mit 2:0 in Führung, es fehlten nur noch zwei Sätze! Doch Melina baute zusehends kräftemäßig ab, musste zudem ihren seit Wochen anhaltenden Schulter-Schmerzen Tribut zollen. Die 1:3-Niederlage bedeutete gleichzeitig die 5:4-Gesamtführung für Offenburg. Nun lag es an Marija. Den 3. Satz verlor sie 5:11, im 4. Satz lag sie drei Punkte vorne, hatte gar einen Matchball, doch auch dieser Satz ging 11:13 weg. Im Entscheidungssatz wogte das Geschehen hin und her, Nervosität prägte die Aktionen auf beiden Seiten. Bei 6:6 setzte sich Marija ab, sie siegte 11:7. Sollte das reichen? Der Taschenrechner musste gezückt werden. Nach zwei Minuten stand fest: In der Addition aller drei Mannschaftsspiele waren Offenburg und Stuttgart mit 3:1 Punkten, 11:7 Spielen und 41:30 Sätzen gleich. Die Bälle mussten also gezählt werden, nachdem die Wettspielordnung seit zwei Jahren den direkten Vergleich (der ging mit 5:5 und 20:19 Sätzen an den Sportbund) nicht mehr als Hauptkriterium heranzieht. Weitere knapp 10 Minuten stand fest: Offenburg war mit 676:616 Bällen gegenüber 676:636 Bällen des Sportbunds um 20 Bälle besser – was für ein Drama mit dem glücklichen Ende für die Gastgeberinnen dieser Meisterschaften!
Schade für unser Sportbund-Team, das kämpferisch alles gab. Zahlreiche Chancen waren vorhanden, als knappe Sätze verloren gingen oder nach Führungen noch Sätze weggingen. Doch am Ende gilt: So wie die Mannschaft gemeinsam als Aufsteiger in die Verbandsklasse diesen völlig unerwartet langen und erfolgreichen Weg bis zu den Baden-Württ. Meisterschaften gegangen ist, so scheiterte das Team nun gemeinsam knapp auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften. Zweiter Platz in Baden-Württemberg – ein Riesenerfolg, Gratulation Mädels!

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