Presse: 1. Herren – Hohenstein 3:6, in Bietigheim 6:4

Sportbund verliert Top-Duell

Es war die große Chance, die Tabellenführung zu übernehmen – der DJK Sportbund Stuttgart hat sie nicht genutzt: Im Spitzenspiel der 3. Tischtennis-Bundesliga Süd unterlag das Team aus dem Stuttgarter Osten dem TTC Sachsenring Hohenstein-Ernstthal mit 3:6. Am nächsten Tag zitterte sich der Sportbund dann im Lokalderby zu einem 6:4-Auswärtssieg beim TTC Bietigheim-Bissingen. Da die Mannschaft aus Sachsen beim 4:6 in Neckarsulm zwei Punkte liegen ließ, bleibt der Sportbund mit jetzt 7:3 Punkten in Reichweite zur Tabellenspitze.

„Das war gutes Zweitliga-Niveau“, war Ex-Sportbund-Akteur Dennis Wiese auf der Tribüne der nur spärlich besetzten Sporthalle Nord begeistert. Und tatsächlich: Die Gäste aus Sachsen setzten erstmals den erst 15-jährigen Japaner Kazuki Yoshiyama ein – und der trumpfte ganz groß auf. Mit zwei glatten Siegen im Doppel und im Einzel gegen Sportbunds Juan Perez sowie einem hauchdünnen 13:11 im 5. Satz gegen Sportbunds Nummer eins, Dauud Cheaib, sorgte er im Alleingang für drei Punkte Hohenstein-Ernstthals. Zwar gelang Dauud Cheaib/Juan Perez mit einem hart erkämpften Viersatzsieg der Ausgleich für die Gastgeber, doch anschließend unterlag Perez gegen Horejsi. 1:3 stand es damit zur Pause und anschließend sollte die Schlüsselpartie im hinteren Paarkreuz folgen: In einem unglaublichen Aufschlagduell bezwang der letztjährige Zweitliga-Akteur der Gäste, Hermann Mühlbach, den im Ballwechsel sicherlich überlegenen Marlon Spieß hauchdünn mit 11:9 im 5. Satz. Dabei hatte der pfeilschnelle Stuttgart noch 8:6 in diesem Entscheidungssatz geführt. Tal Israeli verkürzte für die Hausherren zwar auf 2:4, doch danach fand Perez auch gegen Yoshiyama kein Mittel und damit nicht den Weg zu einem Satzgewinn. In einem furiosen Match setzte sich Cheaib zwar mit 3:1 gegen Horejsi zum Anschlusspunkt durch. Doch Israeli konnte die Aufschläge von Mühlbach bis zum Schluss nicht lesen und aktiv auf den Tisch zurückspielen. Damit war das 3:6 besiegelt. Sportbunds Mannschaftsführer Thomas Walter: „Ein Wahnsinnsspiel mit bärenstarken Gästen, die letztlich verdient gewonnen haben. Aus Vereinssicht ernüchternd ist, dass solch ein Top-Spiel nur 50 Zuschauer interessiert. Besseren Tischtennissport kann man praktisch nicht bieten und sehen in Stuttgart.“

Homepage TTC SR Sachsenring-Ernstthal

Ganz anders die Stimmung tags darauf in Bietigheim. Eine kleine Halle machten 75 Zuschauer zum Hexenkessel. Der wurde nach wenigen Minuten zunächst völlig still. Was war geschehen? Die beiden Sportbund-Doppel hatten in nur wenigen Minuten jeweils in drei Sätzen gewonnen. Doch die beiden Bietigheim-Youngster Pekka Pelz (3:1 gegen Juan Perez) und Mike Hollo (3:0 gegen Dauud Cheaib) glichen in dieser Art und Weise überraschend für die Gastgeber wieder aus. Der Lautstärkeregler in der Halle war wieder aufgedreht. Und die Stimmung hielt an, als ein weiteres Nachwuchs-Ass Bietigheims seine Galavorstellung lieferte. Michael Engelhardt siegte zunächst gegen Marlon Spieß 3:1, später fast sensationell klar 3:0 gegen Tal Israeli. Beide Sportbundler verwiesen dagegen den 15-jährigen Deutschen Schüler-Vizemeister Matej Haspel klar mit 3:0 in die Schranken. Somit musste der zweite Durchgang im vorderen Paarkreuz die Entscheidung bringen. Da standen die Vorzeichen eigentlich auf Seiten der Bietigheimer. Doch in diesem Moment erwachte der große Sportbund-Kampfgeist, an einem gebrauchten Tag doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Zunächst dominierte Dauud Cheaib mit Urgewalt an Einsatz gegen Pelz, anschließend Juan Perez gegen Hollo, jeweils glatt in drei Sätzen. „Alle Achtung für die starke Bietigheimer Leistung ohne ihren Dreier, Jeromy Löffler – da haben wir wirklich Glück gehabt, das Spiel noch knapp für uns zu entscheiden“, so Thomas Walter mit seiner Bilanz nach dem Spiel.

Homepage TTC Bietigheim-Bissingen

Mit 7:3 Punkten rangiert das Sportbund-Team auf Platz zwei und reist nächste Woche zum bisher verlustpunktfreien TTC Wöschbach (allerdings nur mit 4:0 Punkten). Eine Woche später wartet das Heimspiel gegen die ebenfalls mit 4:0 notierten Jenaer. Danach wird deutlich sein, ob die Stuttgarter ganz vorne um die Meisterschaft spielen können.

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