Presse 3. Bundesliga: Damen siegen 6:2 in Wilsdruff, Herren schließen Saison mit 5:5 gegen Windsbach ab!

Stimmung wie im Fußball-Stadion

Großes Sport-Kino: Am Sonntag bebte die Stuttgarter Sporthalle Nord beim Saisonfinale der 3. Tischtennis-Bundesliga der Herren: Beim 5:5 gegen den TSV Windsbach (Bayern) sorgten 100 Zuschauer beim Abschiedsspiel von Juan Perez für Anfeuerung und Gesänge wie in einem Fußball-Stadion. Drei Stunden lang trug die Stimmung das Sportbund-Teams und nach einem 0:2-Rückstand gelang das verdiente 5:5-Unentschieden. Mit 21:15 Punkten beendete das Team aus dem Stuttgarter Osten die Spielzeit 2022/23 auf Rang vier. Nachdem die Nummer drei des Teams, Tal Israeli, unmittelbar vor Rückrunden-Beginn zum Militär seines Heimatlandes eingezogen wurde, konnte trotz Saisonziel Meisterschaft nicht mehr erwartet werden. Chancen auf den Meistertitel haben dagegen immer noch die Damen des Sportbunds. Nach dem hart erkämpften 6:2-Erfolg beim Tabellenschlusslicht SG Motor Wilsdruff (Sachsen) bleibt es bis zum letzten Spieltag am kommenden Wochenende spannend. Tabellenführer Schwabhausen 2 liegt nur einen Punkt vor den Sportbund-Damen. Alles ist möglich.

„Hätte Wei verloren, wäre es ganz eng geworden.“ Sportbunds Betreuer Thomas Walter weist nach dem Spiel auf die kritische Situation beim Auswärtsspiel im 500 km entfernten Wilsdruff am Samstag hin. 3:2 führte das Sportbund-Team zu diesem Zeitpunkt und Wei-Hsuan Yen lag in ihrem Einzel gegen Langholz nach 4:1-Führung mit 5:6 zurück. Nach der Auszeit steigerte sie sich entscheidend und siegte 11:7. Danach ging alles ganz schnell und das Sportbund-Quartett siegte doch noch klar mit 6:2. Zuvor waren beide Doppel an die Gäste aus dem Schwabenland gegangen. Alexandra Schankula/Ramona Betz siegten glatt, Wei-Hsuan Yen/Anja Eichner musste dagegen vier Sätze lang hart kämpfen. Im vorderen Paarkreuz hatte Spitzenspielerin Alexandra Schankula überhaupt keine Schwierigkeiten, ihre beiden Einzel zu sichern. Dagegen unterlag Ramona Betz im ersten Einzel gegen Frieda Scherber in einem hochklassigen Duell in fünf Sätzen. Der Entscheidungssatz ging dann jedoch mit 1:11 chancenlos weg. Beachtlich dann die Leistungssteigerung der 18-jährigen Stuttgarterin, als sie gegen Krieghoff in drei glatten Sätzen die Oberhand behielt und taktisch klug agierte. Den zweiten Punkt für das Team aus Sachsen holte Bormann im Duell mit Anja Eichner. Die führte zwar bei 1:1 im dritten Satz lange Zeit, musste sich dann jedoch in vier Sätzen geschlagen geben. 27:7 Punkte lautet die Bilanz für den Sportbund vor dem letzten Spieltag. An dem gastiert in Mannschaft in Weinheim. Zeitgleich muss Tabellenführer Schwabhausen (28:6 Zähler) in Fürstenfeldbruck ran. Ein spannendes Saisonfinale ist garantiert.

Szenenwechsel einen Tag später: Deutlich lauter als im beschaulichen Sachsen ging es in Stuttgart-Ost zu. 100 meist jugendliche Zuschauer machten die Halle Nord zum Tollhaus. Die Sportbund-Herren empfingen am letzten Spieltag den TSV Windsbach. Es ging sportlich um nichts mehr. Verschenkt wurde von beiden Teams dennoch nichts, im Gegenteil. Die Gäste aus Franken legten wieder einmal die große Doppelschwäche der Stuttgarter bloß. Juan Perez/Marlon Spieß unterlagen in vier Sätzen dem Spitzendoppel, Dauud Cheaib/Jonathan Fuchs unterlagen erst nach fünf Sätzen. 0:2 der Zwischenstand, doch Dauud Cheaib und Juan Perez stellten postwendend mit klaren Siegen den Ausgleich her. Besonders der wie entfesselt auftrumpfende Perez in seinem Abschiedsspiel für den Sportbund gegen den indischen Top-Spieler Chandra agierte auf allerhöchstem Niveau. In der kommenden Saison wird er sein Können in der 2. Bundesliga präsentieren. Denn er wechselt zum TV Hilpoltstein, spielt dort im hinteren Paarkreuz. In der Halbzeitpause des Spiels wurde er für zwei Jahre Top-Leistungen und große Teamplayer-Fähigkeiten geehrt, ein Glücksfall für den Sportbund. Mit Sprechchören wurde er auch Stunden nach dem Spiel bei der Saisonabschlussfeier noch gefeiert.

Im hinteren Paarkreuz brachte Marlon Spieß den Sportbund erstmals in Führung. Mit dreimal 11:8 gegen Ehret fiel dieser Erfolg souverän aus. Dann die große Show des erst 16-jährigen Eigengewächses Jonathan Fuchs. Mit 8:4 führte er im Entscheidungssatz gegen Christ. Ein, zwei Bälle passiv gespielt, den Sieg vor Augen etwas nervös und sein routinierter Kontrahent drehte das Spiel noch mit 12:10. Statt einer 4:2-Führung stand es 3:3. Erneut brachte Perez mit einem klaren 3:0 gegen Gilabert den Sportbund in Front, Cheaib musste diesmal chancenlos gegen Chandra klein beigeben. Auch Jonathan Fuchs hatte im zweiten Einzel gegen Ehret keine Chance, die Gäste führten 5:4. Das dramatische Spiel steuerte auf seinen Höhepunkt zu. Spieß behielt dabei die Nerven und sicherte gegen Christ mit einem 14.12 im 4. Satz das 5:5-Unentschieden. Ein mehr als versöhnliches Saisonende für das Sportbund-Team – und vor allem für das begeisterungsfähige Publikum, dem eigentlichen Sieger dieser Partie.

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