Presse: Sportbund gewinnt und verliert in der 3. Liga

Foto: Marlon Spieß zeigte starke Leistungen in den beiden Duellen am Wochenende.

Heft aus der Hand gegeben

Meisterschaft und Titel aus eigener Kraft nicht mehr möglich: Tischtennis-Drittligist DJK Sportbund Stuttgart vergab nach einem 6:1-Sieg am Samstag gegen die DJK Spvgg Effeltrich tags darauf die große Chance. Durch eine 4:6-Niederlage bei der TSG Kaiserslautern kassierte das Team aus dem Stuttgarter Osten zwei Minuspunkte, hat nun 30:6 Zähler auf dem Konto. Dabei machte sich das Fehlen des weiterhin verletzt ausfallenden Spitzenspielers Dauud Cheaib entscheidend bemerkbar. Konkurrent TV Leiselheim kann bei aktuell 27:5 Punkten aus eigener Kraft an den letzten beiden Spiel-Wochenenden mit je zwei Siegen noch an den Stuttgartern vorbeiziehen. Auch das Sportbund-Team steht am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Hohenstein-Ernstthal vor einer großen Hürde.

„Die Jungs spielen ohne mich einfach nicht so befreit.“ Dauud Cheaib begründet nach dem Doppelspiel-Wochenende, warum sein Sportbund-Team nach zwischenzeitlich drei Punkten Vorsprung nun immer größere Schwierigkeiten hat, die Vorrunden-Leistungen zu wiederholen. Und tatsächlich: Cheaib selbst kann verletzungsbedingt nicht antreten. Trotz des starken Rückrunden-Neuzugangs Manush Shah und des mit großem Einsatz coachenden Cheaibs reichte es nach der Niederlage in Wöschbach auch diesmal nicht, ein schweres Auswärtsspiel erfolgreich zu gestalten.

Dabei begann am Samstag alles wie gewünscht. Nach einer intensiven Trainingswoche brachten im Duell mit den noch abstiegsgefährdeten Effeltrichern (bei Erlangen) bereits die Doppel die Vorentscheidung. Juan Perez/Manush Shah siegten klar. Marlon Spieß/Sven Happek lagen gegen Guman/Hiruta mit 7:10 im 5. Satz zurück. Mit spektakulären Ballwechseln wehrten sie drei Matchbälle ab und siegten noch. Danach ging alles doch recht schnell. Auf Seiten Effeltrichs überragte der Japaner Ryu Hiruta mit zwei glatten Dreisatzsiegen gegen Perez und Shah. Das zweite Spiel kam jedoch gar nicht mehr in die Wertung, nachdem in allen weiteren Einzeln Effeltrich nur ein einziger Satzgewinn gelang. Nach nur zwei Stunden und zwanzig Minuten endete die Partie vor 40 Zuschauern in der Sporthalle Nord mit 6:1.

Völlig andere Voraussetzungen am Sonntag: Ein hoch motiviertes Team aus Kaiserslautern, das am Samstag in Wöschbach eine 1:6-Klatsche erlitten hatte, wollte sich rehabilitieren. Das taten sie denn auch – leider, aus Stuttgarter Sicht. Aus dieser heraus war es auch eine Partie der vergebenen Chancen. Nummer eins: Marlon Spieß/Sven Happek wachten gegen Sriram/Rukletsov nach 0:2-Satzrückstand auf, erspielten sich in der Folge ein 11:6 und 8:5. Doch dieser Satz ging mit 10:12 an Kaiserslautern. Nach dem Viersatzsieg von Perez/Shah gegen Turrini/Klajber stand es 1:1. Chance Nummer zwei: Juan Perez führte gegen Turrini bei 1:1 Sätzen mit 10:6. Doch er konnte keinen der möglicherweise vorentscheidenden Satzbälle nutzen, sein Kontrahent spielte sich in einen Rausch und zum Viersatzsieg. Überraschend klar unterlag am Nebentisch Shah im Duell der indischen Akteure gegen Sriram mit 0:3. Chance Nummer drei: Marlon Spieß gelang gegen den bärenstarken Rukletsov bei 1:1 in den Sätzen eine 8:4-Führung im Dritten. Doch auch dieses knappe Spiel ging mit zweimal 9:11 an die Pfälzer Gastgeber. Immerhin gelang Sven Happek im einzig knappen Spiel für Stuttgart ein 12:10 im 5. Satz gegen Köhler – der Anschluss zum 2:4. Chance Nummer vier: Der sichtlich verunsicherte Perez ließ seiner aktuellen Serie hauchdünner Niederlagen eine weitere folgen. Bei 9:9 im 5. Satz gegen Sriram riskierte er zweimal. Doch der Ball ging jeweils um Millimeter hinter den Tisch, eine ganz bittere Niederlage. Zwar konnten im Anschluss Shah (3:0 gegen Turrini) und Spieß (3:1 gegen Köhler) noch auf 4:5 verkürzen. Doch Happek blieb im finalen Duell gegen Rukletsov in drei Sätzen völlig chancenlos. Die 4:6-Niederlage war nach einem dreieinhalbstündigen Kampfspiel besiegelt.

„Jetzt haben wir es leider nicht mehr selbst in der Hand – müssen auf Ausrutscher von Leiselheim hoffen“, war die Stimmung im Sportbund-Team nach dem Spiel ernüchtert. Zum einen müssen die eigenen Aufgaben in Hohenstein und gegen Versbach gelöst werden. Zum anderen müsste Leiselheim in deren verbleibenden vier Spielen mindestens eine Partie verlieren. Auf Sportbund-Seite ist man davon abhängig. Gelingt es nicht, die Tabellenführung zu verteidigen, wartet als Zweiter ein Entscheidungsspiel gegen den TTC Fortuna Passau, den Neunten der 2. Bundesliga.

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