Tischtennis-Spektakel endet mit bitterer Sportbund-Niederlage
Das spektakuläre Spitzenspiel der Tischtennis-Regionalliga zwischen dem Tabellenführer TSV Kuppingen und dem DJK Sportbund Stuttgart endete am Samstagabend mit 9:7. In der kleinen Kuppinger Halle führten die Gäste aus dem Stuttgarter Osten vor über 100 Zuschauern mit 7:4, mussten sich jedoch nach knapp 4 Stunden Spielzeit mit 7:9 geschlagen geben. Damit bleibt Kuppingen an der Spitze, während der Sportbund mit 17:13 Zählern weiterhin Platz fünf belegt. Es folgen noch drei Spiele in dieser Saison, am kommenden Samstag kommt Freiburg nach Stuttgart.
Sportbunds Betreuer Thomas Walter musste nach dem Spiel tief Luft holen: „Unsere Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt, wir haben dem designierten Meister in der Höhle des Löwen alles abverlangt.“ Aber es reichte eben nach einem kuriosen Spielverlauf nicht ganz: Alexander Frank hatte den Sportbund mit seinem zweiten Einzelsieg für wenige Minuten mit 7:4 in Führung gebracht. Dann lag beim Spiel von Sven Happek gegen Nemanja Ignjatov beim 1:3 ein weiterer Punkt in der Luft, aber Happek konnte im 4. Satz einen Satzball nicht nutzen. Danach zeigten die Gastgeber ihre Ausgeglichenheit und holten auf den Positionen vier bis sechs sowie im Schlussdoppel alle möglichen Punkte – jeweils mit glatten Siegen, abgesehen vom 3:1 im Doppel. Kuppingen zog so im letzten Moment den Kopf aus der Schlinge, hat weiterhin die geringste Zahl an Minuspunkten aller Mannschaften.
Bevor es soweit war, präsentierte sich der Gastgeber in einer verkehrten Welt: Obwohl Spitzenspieler Aleksandar Karakasevic, früherer Welt- und Europameisterschafts-Medaillengewinner, seine ersten beiden Saisonniederlagen im Einzel einstecken musste, gelang es dem TSV Kuppingen, den Sportbund aus Stuttgart mit 9:7 in Schach zu halten und sich für die schmerzhafte 3:9-Vorrundenniederlage zu revanchieren. Den besseren Start im Topspiel erwischten die Gäste aus der Landeshauptstadt, die sich eine 2:1-Führung aus den Doppeln erspielten. Hao Mu/Happek siegten ebenso wie Frank/Wenger. Dann setzte der Sportbund ein weiteres Ausrufezeichen, als es Stuttgarts Jugendtrainer Sven Happek gelang, die serbische Nummer eins Aleksandar Karakasevic in fünf Sätzen in die Knie zu zwingen. Dabei sah es nach zwei Sätzen eher nach einem klaren Durchmarsch des Serben aus. Völlig entnervt unterlag der Linkshänder mit dem begnadeten Händchen später auch Sportbunds Nummer eins Hao Mu, und dies gar in drei Sätzen. Gegen Kuppingens etwas schwächer eingeschätzte Nummer zwei, Ignjatov, unterlagen Hao Mu und Sven Happek dagegen jeweils knapp in vier Sätzen.
Eine überragende Leistung zeigte Sportbunds Routinier Alexander Frank, der im mittleren Paarkreuz beide Partien letztlich sicher gewann. Während sein erster Kontrahent Vovicic keinen Satz gewinnen konnte, musste Frank gegen Veselinovic einen 1:2-Satzrückstand aufholen. Mit 11:2 und 11:3 brannte er anschließend ein Feuerwerk ab und ließ auch Kuppingens Nummer drei keine Chance. Auch der 16-jährige Carlos Dettling zeigte gegen Veselinovic eine mehr als ansprechende Leistung, erkämpfte sich mit sicherem Block- und Spinspiel den Entscheidungssatz. Dort aber behielt sein mehr als doppelt so alter Gegner jedoch die Oberhand. Keine Chance ließ ihm im zweiten Einzel der Kuppinger Jovicic.
Ein entscheidendes Übergewicht besaßen die Gastgeber aus dem Bezirk Böblingen im hinteren Paarkreuz. Lediglich Nico Wenger konnte mit einem starken Auftritt gegen Krammer einen Zähler für den Sportbund verbuchen. Weder im zweiten Einzel gegen Kocic gelang weiter Zählbares, noch konnte Sportbunds Nummer sechs, Uros Bojic, gegen Krammer und Kocic punkten. Erneut keimte eine kleine Hoffnung im Abschluss-Doppel auf, als Hao Mu/Sven Happek gegen Karakasevic/Ignjatov im 4. Satz einen Ball zum Entscheidungssatz auf dem Schläger hatten. Doch da zeigte der an diesem Tag im Einzel so erfolglose Karakasevic seine ganze Klasse und flippte einen Aufschlag der Sportbundler humorlos zum Punktgewinn.
Kuppingen bleibt mit 23:7 Punkten nach Minuspunkten Erster und ist Meisterschaftsfavorit. Allerdings haben die Herrenberger Vorstädter nicht für den Aufstieg in die 3. Bundesliga gemeldet, spielen auch nächste Saison in der Regionalliga. Der Sportbund bleibt mit 17:13 Punkten auf Rang fünf. Nächsten Samstag kommt das Team der FT V. 1844 Freiburg um 17 Uhr nach Stuttgart. Dann hofft der Sportbund auf Revanche für die bittere 5:9-Niederlage im Breisgau.
Die Sportbund-Damen lieferten im Regionalliga-Spitzenspiel Erster gegen Zweiter beim VfL Sindelfingen ohne ihre Nummer eins, Ronja Mödinger, ein sensationelles Spiel. Nach Abwehr eines Matchballes im letzten Einzel gelang ein 7:7. Damit sind beide Mannschaften mit fünf Minuspunkten gleichauf vorne. Die Meisterschaft entscheidet sich nun in den letzten beiden Partien über das Spielverhältnis.
Einzelergebnisse: TSV Kuppingen – DJK Sportbund Stuttgart 9:7
gez. DJK Sportbund Stuttgart
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