Presse: DJK Sportbund Stuttgart – TSG Kaiserslautern 8:8

Sportbund Stuttgart zu Hause weiter eine Macht

Nach einer Rekordspielzeit von viereinhalb Stunden sicherte sich Tischtennis-Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart ein 8:8-Unentschieden gegen den Tabellenzweiten TSG Kaiserslautern und bleibt damit zu Hause weiter ungeschlagen. 100 Zuschauer sahen in der Sporthalle Nord ein hochklassiges Tischtennisspiel mit bester Unterhaltung. Aufgrund zweier Siege des Konkurrenten FSV Mainz II rutschte der Sportbund trotz der starken Leistung mit 15:9 Punkten auf Platz fünf zurück. Beim nächsten Auswärtsspiel in zwei Wochen kann der Sportbund beim Konkurrenten Mainz wieder die Plätze tauschen.

Betreuer Bijan Kalhorifar vom Aufstiegsaspirant TSG Kaiserslautern, dessen Team mit vier Vollprofis und zwei Jugend-Nationalspielern bzw. Landeskaderspielern angetreten war, gratulierte unmittelbar nach Spielende fair: „Das Unentschieden ist in Ordnung und verdient.“ Dabei tut seinem Team der unerwartete Punktverlust in Stuttgart doch weh, denn: Bislang war Kaiserslautern punktgleich mit Spitzenreiter TTC Bietigheim-Bissingen auf einer Linie um die Meisterschaft gestanden. Der knappe Spielverlauf am Samstag hatte seine Ursache im Fehlstart der Gäste – oder aus Stuttgarter Sicht: im sensationellen Anfangsdoppel mit dem Sieg von Marius Henninger/Carlos Dettling gegen Marinkovic/Gacev. Nach 1:2-Satzrückstand drehten die beiden Youngster die Partie mit viel Risiko und mutigem Spiel – eine ganz starke Leistung. Und es war sogar eine vielleicht vorentscheidende 3:0-Führung für den Sportbund möglich gewesen: Alexander Frank/Nico Wenger hatten gegen Martinez/Becker die große Chance im 5. Satz, ließen einen Matchball ungenutzt. Die 2:1-Führung baute Sportbunds Spitzenmann Hao Mu mit einer starken Leistung in drei Sätzen gegen Marinkovic aus. Und mit großer Euphorie ging es weiter: Sven Happek schien das Match gegen den bärenstarken Miad Lotfijanabadi zu drehen. Nach einem 0:2-Rückstand „klaute“ er die beiden Folgesätze nach spektakulärem Spiel mit jeweils 11:9. Doch sein iranischer Kontrahent schaltete anschließend einen Gang hoch und gewann das Match mit einem 11:5. Der ausgeglichene Spielverlauf setzte sich fort. Marius Henninger punktete mit einem hart erkämpften Viersatz-Sieg gegen Jugend-Nationalspieler Felix Köhler, während sich der Spanier auf Seiten der Pfälzer, Guillermo Martinez beim 3:1 zu stark für Sportbunds Routinier Alexander Frank zeigte. Mit 4:3 führte noch immer der Sportbund, doch dann kippte das Spiel:

Carlos Dettling (gegen Becker) und Nico Wenger (gegen Gacev) unterlagen trotz großem Kampf jeweils in vier Sätzen. Der Schluss-Satz ging jeweils in die Verlängerung, wobei Dettling beim 16:18 sogar eine Reihe an Chancen hatte, in den Entscheidungssatz zu kommen. Die Gäste führten erstmals – mit 5:4. Diese knappe Führung hielt Kaiserslautern in der Folge bei völlig ausgeglichenen Einzeln bis zum 8:7. Während Sven Happek ein starkes 3:0 über Marinkovic erspielte, verpasste Hao Mu bei 2:1-Führung und 8:8 im 4. Satz die große Chance, den favorisierten Lotfijanabadi  zu bezwingen. Nach einem unglaublichen Ballwechsel hatte Hao bereits seinen gefürchteten Vorhand-Gegentopspin weit in die tiefe Vorhand platziert, doch sein Gegenüber antwortete fast am Boden kniend noch stärker. Das Spiel drehte sich und Kaiserslauterns Spitzenmann gewann wie schon im ersten Einzel erneut 11:5 im 5. Satz. Punkteteilung auch im mittleren Paarkreuz: Marius Henninger verzweifelte an den Aufschlägen von Martinez, während Alexander Frank gegen Jugendspieler Köhler mit dem gleichen Resultat von 3:1 siegte. „Alte Schule“, freute sich Frank zurecht über seinen gelungenen Auftritt mit starkem beidseitigen Topspin-Spiel über den Youngster. Und auch im hinteren Paarkreuz teilte man sich die Punkte, wobei da für den Sportbund mehr drin war. Nico Wenger gelang ein überraschend klares 3:0 über Becker, während sich bei Carlos Dettling nach drei Sätzen gegen Gacev eine Überraschung andeutete. Doch der 16-Jährige konnte die 2:1-Führung nicht in einen Sieg ummünzen, unterlag dem sich steigernden Gacev noch mit zweimal 6:11. Doch der Höhepunkt in der Dramaturgie folgte erst noch: Im Schlussdoppel führten Hao Mu/Sven Happek (Foto) mit 12:10 und 10:6, brachen dann jedoch völlig ein. Ihre Kontrahenten Marinkovic/Gacev trafen zeitweise wie sie wollten. Im 4. Satz hatten die Gäste dann einen Matchball. Diesen wehrten Hao Mu/Sven Happek ab, um im 5. Satz mit 11:5 unter dem Jubel der Zuschauer klar zu dominieren. Das 8:8 war gerettet.

Sportbunds Betreuer Thomas Walter resümierte: „Nach dem schwachen 4:9 in Wehrden hat die Mannschaft mit einem tollen Kampf reagiert, alle Spieler haben gepunktet. Das war eine starke Mannschaftsleistung. Das Spiel hatte ein sehr hohes Niveau.“

Sein Kollege aus Kaiserslautern, Bijan Kalhorifar, ließ den Blick auf die Gesamt-Situation schweifen: „In den letzten beiden Spielzeiten mussten wir eigentlich aufsteigen. Dieses Jahr gehen wir es entspannter an. Wenn es reicht, dann gehen wir in die 3. Liga hoch. Sonst eben nicht.“

Mit 15:9 Punkten ist der Sportbund jetzt (nur noch) Fünfter, da Mainz zweimal gewonnen hat am Wochenende. Bei eben diesen Mainzern findet nun das nächste Spiel auswärts am 26. Februar statt. An der Tabellenspitze sieht alles nach einem Dreikampf um die Meisterschaft zwischen Bietigheim (4 Minuspunkte), Kaiserslautern (5) und Kuppingen (7) aus.

Einzelergebnisse:  DJK Sportbund Stuttgart – TSG Kaiserslautern  8:8

 

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