Spielerin des Jahres 2021: Anja Eichner

Manchen Sportbund-Mitgliedern ist das sportliche Talent in die Wiege gelegt, andere kommen mit eisernem Willen dazu, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Entsprechend sammelt jeder der fast 200 aktiven Mitglieder mehr oder auch weniger persönliche sportliche Erfolge. Darüber hinaus prägen Spieler/innen mit ihrem Gemeinsinn den Verein. Und da sticht eine über ihre sportlichen Erfolge hinaus ganz besonders ins Auge: Anja Eichner

„Kein Problem, dann fahre ich hinterher, übernachte in Nürnberg und komme am Sonntagmorgen alleine nach Chemnitz.“ Mit dieser Aussage überrascht die 26-jährige Anja Eichner dann doch die Betreuer der 1. Damen. Denn: Am Samstag-Nachmittag spielt Anja mit der 2. Damen in Gamshurst bei Offenburg. Am Sonntag steht für die 1. Damen um 12:00 Uhr das Gastspiel in Chemnitz auf dem Programm. Die Anreise ist bereits am Samstag geplant. Eine Ersatzspielerin wird benötigt. Anja will einspringen – und das mit einem Mammutprogramm: Nach dem Gamshurst-Gastspiel soll es noch am Abend ins gut 300 km entfernte Nürnberg gehen. Nach einer Übernachtung dort dann nach Chemnitz, weitere gut 200 km entfernt. Das alles alleine – Einsatz total für den Sportbund!

Tatsächlich gestaltete sich das Programm dann zwar etwas „lockerer“, weil die 1. Damen erst am Sonntag in aller Früh um 6:30 Uhr gemeinsam nach Chemnitz fuhr. So konnte Anja nach dem 8:1 mit der 2. Damen in Gamshurst ihre Zwischenstation zu Hause in Stuttgart einlegen. Doch der Wille zählt – sie und vor allem das Team wird belohnt: Mit 11:8 im alles entscheidenden letzten Einzel sichert sie das für die Moral so wichtige 5:5-Unentschieden. Schließlich warten anschließend noch 420 km Heimreise nach Stuttgart.

Moral und Gemeinsinn sind zentrale Werte für Anja: Beide Charakter-Eigenschaften bringt sie wie kaum ein anderes Sportbund-Mitglied mit, eine Team-Playerin vor dem Herrn … Denn: Seit 6 Jahren liefert die gebürtige Oberbayerin (aus Altenstadt/Schongau), die mit dem Studienbeginn nach Stuttgart kam,  in der 2. Damen tolle Bilanzen ab, war in der Verbandsliga zumeist eine der beiden Top-Spielerinnen der gesamten Spielklasse. Wenn dann Einsätze in der 1. Damen (Foto: wie hier im Doppel mit Ramona Betz) riefen, war sie immer voll da, trug zum Beispiel ganz wesentlich zum Regionalliga-Titel vor zwei Jahren bei. Gleichzeitig erhob sie nie Ansprüche auf einen Stammplatz im Premium-Team. „Es ist wichtig für die Damen, dass die 2. Mannschaft aufsteigt“, ordnete sie die Bedeutung fürs Ganze immer wieder uneigennützig ein.

Auch in der laufenden Saison 2021/22 zeigte sie Führungsqualitäten, die 12:2 Siege in der 2. Damen unterstreichen diese Aussage. Und wenn sie gerufen wurde, war sie in der 3. Bundesliga eine unverzichtbare Säule: 4:3 Siege in der 1. Damen – darunter ein Einzelsieg bei Herbstmeister Schwabhausen II – sprechen für sich. Beim wichtigen Saisonauftaktduell gegen Sindelfingen in der vollen Halle Nord zeigte sie einen grandiosen Auftritt. Um gleich wieder ihrem Naturell entsprechend zu relativieren: „Das war ganz ganz knapp, ich hatte am Satzende auch immer Glück.“  Glück mag man/frau im Sport mal bei einem Ball haben. Anja verdient sich jeden ihrer sportlichen Erfolge als charakterstarke Mannschaftsspielerin – mit Ausdauer, Leidenschaft für den Sport, Teamgeist, Loyalität zum Verein und viel positiver Energie. Ein Glücksfall für den Sportbund!

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