Presse: 1. Herren – SB Versbach 6:0

Hauchdünn am Zweitliga-Aufstieg vorbei

Es sollte nicht sein: Das Tischtennis-Team des DJK Sportbund Stuttgart siegte zwar im letzten Saisonspiel der 3. Bundesliga Süd gegen den SB Versbach klar mit 6:0. Die Hoffnung lebte bis zuletzt, doch einige Minuten später kam über den Live-Ticker die Nachricht: Konkurrent TV Leiselheim siegte gegen die TSG Kaiserslautern hauchdünn mit 6:4. Damit schließen Leiselheim und das Team aus dem Stuttgarter Osten die Saison mit 34:6 Punkten ab, die Mannschaft aus dem Vorort von Worms hat jedoch ein um vier Zähler besseres Spielverhältnis, der Sportbund ist nur Vizemeister. Eine zweite Chance eröffnet sich am kommenden Sonntag, 14:00 Uhr. Dann stehen sich in einem Entscheidungsspiel der TTC Passau (Neunter der 2. Bundesliga) und der DJK Sportbund Stuttgart (Zweiter der 3. Liga Süd) in der Dreiflüsse-Stadt gegenüber. Ein Platz in der 2. Liga ist frei geworden, weil der Meister der 3. Liga Nord verzichtet hatte.

„Ihr seid doch praktisch schon weg gewesen.“ Leiselheims Präsident Peter Dietrich konnte in seinem Statement zu den Sportbund-Glückwünschen den Saisonverlauf kaum glauben. Bereits drei Punkte führte der Sportbund Mitte der Rückrunde. Doch dann passierte die Verletzung von Spitzenspieler Dauud Cheaib während eines Trainings. Von da an konnte der 36-Jährige nur noch sporadisch eingesetzt werden, um ein Aufrücken der Teamaufstellung zu verhindern. Und den Teamkollegen fehlte der Leader, besonders deutlich am 19-jährigen Spanier Juan Perez zu sehen, der von da ab als Nummer eins alle knappen Spiele verlor. „Aber wir müssen auch unsere Trainingsvorbereitungen vor den Niederlagen in Wöschbach und Kaiserslautern hinterfragen“, formuliert Dauud Cheaib Selbstkritik. „Da hat das entscheidende Stück gefehlt.“ Und am Ende fehlten dann ja nur ein Punkt bzw. vier einzelne Spiele …

Die Geschichte des Duells gegen Absteiger Würzburg-Versbach ist schnell erzählt. Ersatzgeschwächt angetreten, konnten die Gäste zu keinem Zeitpunkt des Spiels dagegenhalten. Nur drei Satzgewinne verbuchte Versbach. Gleich zu Beginn taten sich Juan Perez/Manush Shah gegen Nico Christ/Daniel Geist enorm schwer. Nach einer 2:0-Satzführung mussten die Stuttgarter gegen stärker werdende Gäste den Ausgleich hinnehmen. Erst im 5. Satz und einem Zweipunkte-Rückstand steigerte sich das Sportbund-Duo und sicherte das wichtige 11:7. Marlon Spieß und Sven Happek hatten beim Dreisatzsieg gegen Bindhammer/Schröder keinerlei Probleme. Das traf auch auf Juan Perez zu, der Bindhammer in einem Match vieler schöner Ballwechsel ohne Chance ließ. Ganz anders am Nebentisch: Versbachs Spitzenmann und ehemaliger Baden-Württembergischer Meister Nico Christ gestaltete das Duell mit Manush Shah sehr ausgeglichen. Erst mit den letzten vier Bällen setzte sich der Stuttgarter Linkshänder im 4. Satz durch. Nachdem Marlon Spieß gegen Ersatzmann Schröder schnell mit dreimal 11:5 die Oberhand behalten hatte, siegte auch Sven Happek überraschend glatt mit dem gleichen Satzergebnis gegen Geist. Vor 80 Zuschauern war die Mannschaftsbegegnung bereits nach zwei Stunden beendet.

Sven Happek DJK Sportbund StuttgartNun hofft man im Stuttgarter Lager am kommenden Sonntag auf die Außenseiter-Chance in Passau. Nachdem der Spieltermin nicht im Rahmenterminplan des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) aufgeführt worden war, wurde der Spieltermin erst vor zwei Wochen bekannt. Der Sportbund-Einspruch wurde inzwischen abgewiesen. Flugumbuchungen und Urlaubsstornierungen werfen einige tausend Euro Kosten auf, um das Spiel in Passau mit einer möglichst konkurrenzfähigen Mannschaft zu bestreiten. Der DTTB verweist auf die Unterscheidung zu Relegationsspielen, die am 7. Mai terminiert sind. Dagegen handele es sich im vorliegenden Fall um ein Entscheidungsspiel, das für die Planung der neuen Saison unmittelbar nach dem letzten Spieltag möglichst zeitnah ausgetragen werden solle. Dies soll das Zeitfenster vergrößern, um eine neue Mannschaft zusammenzustellen. Ein Argument, das man beim Sportbund als höchst fragwürdig bewertet. Die eigene Mannschaft für die neue Saison steht seit Februar fest – das normale Procedere bei seriös planenden Klubs.

Ebenso verbesserungswürdig ist die Terminplanung, welche mit der Argumentation der Corona-Schwierigkeiten dazu führte, dass einzelne Mannschaften bis zu sieben Doppel- und Dreifachspieltage absolvierten. Kein Wettbewerbsvorteil also für Vereine, die sich um eigene Trainingsgruppen bemühen, damit Mehrwert für den Vereinssport schaffen, in der Folge einzelne Spiele an den Wochenenden austragen und somit höhere Kosten haben. Das alles ändert nichts an der letztlich sportlich verdienten Meisterschaft im Wimpernschlagfinale für den TV Leiselheim.

So sieht es der TV Leiselheim:

Homepage TV Leiselheim: Bericht zur Meisterschaft

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