WM-Nachlese: Drei Sportbundler als Volunteer

Es war DAS Tischtennis-Ereignis dieses Jahrzehnts in Deutschland: Die Weltmeisterschaften in Düsseldorf gingen vor gut zwei Wochen zu Ende. Zwar nicht als Spieler, aber als Volunteer hautnah dabei: Die drei Sportbundler Hugo Lopes-Teixeira, Antje Schoknecht und Myrna Frosch. Wir haben sie zu ihren Eindrücken aus Düsseldorf befragt und interessante Antworten erhalten …

Fragen der SB-Homepage-Redaktion 🙂 an die Volunteers

1. Wie war´s bei der WM in Düsseldorf?

2. Welche Aufgaben hattest Du als Volunteer?

3. Das verrückteste Erlebnis in der WM-Woche?

 

Hugo Lopes-Teixeira

  1. 1. Ich fand die WM im Großen und Ganzen echt toll. Vor allem durch das Volunteering konnte man neue Eindrücke gewinnen, da ich zum Beispiel auch in die Trainingshalle konnte, wo kein normaler Zuschauer rein durfte. Aber auch, dass man in der Nebenhalle so nah bei den Spielen sein konnte, war echt super. Wie gesagt, ich fand die WM echt schön, mal live dabei gewesen zu sein.
2. Ich war im Bereich Catering. Zu meinen Aufgaben gehörten: Brötchen schmieren und Kaffee, Kakao, Getränke bereitstellen für die ganzen Volunteers.

3. Das verrückteste Erlebnis bei der WM war wohl das Tischtennis-Spiel Timo Boll gegen Ma Long. Die Stimmung in der Halle war überragend. Man könnte denken, man wäre bei einer Fußball-WM im Finale dabei.

 

Antje Schoknecht

1. Es war für mich eins der besten Erlebnisse, die ich in Sachen Tischtennis verfolgen durfte. Es war unbeschreiblich schön, die ganzen Spieler so hautnah auf dem Platz und hinter den Kulissen zu erleben. Wie eine große Familie. Wahnsinn auch die ganzen Nationen, die ich zum ersten Mal habe live spielen sehen. Von Jamaika, über Iran bis China. Es war eine wunderbar organisierte Veranstaltung, die das Tischtennis-Herz höher schlagen lässt. Ich kann nur jedem empfehlen, so eine Veranstaltung mal zu besuchen, ob als Helfer oder auch als Besucher.

2. Ich war im Bereich Logistik und Court Service eingeteilt. Meine Aufgaben bestanden darin, alle Courts (Trainingshalle, kleine Spielhalle und große Spielhalle) sauber und in Ordnung zu halten. Weiterhin waren wir täglich mit Umbauten von TT-Tischen etc. beschäftigt. Der Auf- und Abbau der Spielmaterialien vor und nach der WM mit inbegriffen. Weiterhin mussten wir immer für genug Wasser in den Hallen sorgen. Während unserer Schichten wurden wir dann immer auf den verschiedenen Courts eingesetzt, um während der Spiele aufzupassen, dass alles in Ordnung bleibt und nach dem Spiel den Court wieder fürs nächste Spiel vorzubereiten.

3. Mein verrücktestes Erlebnis in der WM-Woche war für mich der 13-jährige Japaner, der sich bis ins Viertelfinale spielte. Wahnsinn mit welcher Spielstärke er in diesem Alter schon mithalten konnte. Ansonsten gab es so viele tolle Sachen zu sehen und zu erleben, dass ich sie hier gar nicht alle niederschreiben kann. Das muss man einfach erlebt haben.

 

Myrna Frosch

  1. 1. Wieder eine Bereicherung, Weltstars hautnah zu erleben und sogar mit ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen. Dazu gewinnt man neue Freunde und Kontakte.
  2. 2. Ich war im Bereich Medien & Kommunikation tätig. Es gehörte unter anderen zu meinen Aufgaben, Spiele zu beobachten und anschließend die Spieler zu befragen. Am leichtesten war es, Gewinner zu interviewen. Schwierig war es, Verlierer zu erwischen. Das ist auch verständlich, wenn der Spieler trotz hoher Erwartungen schließlich doch verliert, wie z. B. im Fall von Zhang Jike, als dieser gegen Lee Sangsu (Korea) verloren hatte. Die Fans von Zhang sind extra aus China angereist. Sie hatten zwei Zuschauer-Blöcke für zwei Tage gekauft (mit Kreditkarte für ca. 5.000 Euro!), damit sie dort ihre Fahne für ihn auslegen konnten.
  3. a) Ich wollte Wong Chun Ting (HK China) interviewen. Meine neue gewonnene Freundin, Guo Cai (ITTF China *), war nicht zu sehen und ich konnte auf sie nicht mehr warten, sonst wäre Wong verschwunden gewesen. Wie befürchtet, war sein Englisch nicht ausreichend, genauso wenig wie mein Chinesisch – fast hätten wir nur noch mit Händen und Füßen sprechen können. Aber ich habe es trotzdem geschafft.    b) Mein Kollege hatte gerade Vladimir Samsonov in der „Mixed Zone“ interviewt. Das ist der Bereich, der für Interviews vorgesehen ist.  Als ich mich umdrehte, sah ich Vladimir dann allein. Er hat mich angeschaut, da ich auch allein da stand. Ich wollte ihn nicht mehr unnötig anquatschen. Aber er dachte vielleicht, ich wollte etwas von ihm, und um ihm nicht zu enttäuschen, ging ich zu ihm und fragte ihn nach einem Autogramm. Nun, „Vladi“ ist in der Tischtenniswelt als  Gentlemann bekannt ;-)))    c) Fasziniert war ich von dem deutschen Volunteer-Kollegen Markus Neitzel, der fließend Nihongo (japanisch) sprechen konnte. Für mich als Asiatin war es interessant zu erleben, wie eine „Lang-Nase“ fließend eine asiatische Sprache spricht. Aber immerhin hat er dreizehn Jahre in Japan gelebt und dort als Pastor gearbeitet. Natürlich haben wir ihn dann immer als Dolmetscher für japanische Spieler geholt.

*Im letzten Bild zu sehen in Pink (Mitte)

 

 

 

 

Die Volunteers bei der WM in Düsseldorf

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