Sportbunds Trainer: Dauud Cheaib (11)

Er verkörpert Sportbund-Stuttgart-Ost wie kaum ein anderer: Dauud Cheaib kam im Alter von 8 Jahren über den Schulhof der Ostheimer Realschule in den Anfängerkurs. Schon als Spieler zeichnet(e) ihn immer eine starke Individualtiät und Persönlichkeit aus. Jetzt als Trainer kümmert er sich zweimal wöchentlich um den Nachwuchs. Tischtennis-Lernen aus dem Lehrbuch und die Vorstellungen von Dauud – das sind fast Gegensätze. Was er unter seiner Trainer-Philosophie („Die Spieler sollen selbst entscheiden, sich selbst entwickeln und sich dann am Tisch ausdrücken“) versteht, erläutert er im Interview auf der nächsten Seite …


Dauud war bereits im Alter von 11 Jahren Deutscher (Mannschafts-)Meister mit den Sportbund-Schülern – im Foto Dritter von rechts

Wie kamst du zum Tischtennis?
Mein Vater hat ganz gut gespielt [Anmerkung: Landesliga in Gablenberg]. Ich war dann im Park, habe an der Steinplatte gespielt. Mit 8 Jahren war ich dann öfters mit meiner Mutter an der Steinplatte im Ostheimer Schulhof. Da hat mich dann Thomas Walter gesehen und zum Anfängerkurs eingeladen. Die Übungen mit dem Jonglieren der Bälle dort konnte ich nicht. Ich war enttäuscht, wollte es aber allen zeigen, entwickelte den Ehrgeiz und habe es später dann geschafft.

Wie bist du zu der Entscheidung gekommen, Trainer zu werden?
Das war keine bewusste Entscheidung, nicht geplant. Da bin ich reingewachsen. Ich denke, dass ein Trainer nicht nur etwas von Tischtennis-Technik verstehen sollte, sondern Einfühlungsvermögen und eine Tischtennis-Philosophie benötigt. Meine ist, dass alles ganz natürlich aus den Spielern selbst heraus kommen sollte. Deshalb will ich nicht alles regeln, sondern die Spieler bekommen die Freiheit, ihre Schläge selbst zu entwickeln. Spätestens im Wettkampf muss der Spieler sowieso entscheiden, welchen Schlag er spielt – das kann nicht ich als Trainer. Außerdem sollen die Spieler lernen, sich am Tisch auszudrücken, dann können sie sich in einen „flow state“ [übersetzt: „Zustand maximaler Produktivität und Kreativität”] spielen. Irgendwann passieren dann die tollsten Sachen, der Spieler entwickelt eine individuelle Note.

Hast du eine Trainerlizenz, wenn ja, welche?
Nein, ich habe keine Trainer-Lizenz.

Wie denkst du über das Trainerteam? Inwiefern trägt das Trainerteam zum Erfolg der Jugendspieler bei?
Das Sportbund-Trainer-Team ist ja schon immer traditionell gut. Derzeit haben wir das beste ever. Alle Nachwuchsspieler entwickeln sich, das spiegelt sich im ganzen Verein wider.

Was würdest du dir in Zukunft wünschen? Was soll im Jugendbereich noch intensiver gefördert werden?
Mein Wunsch ist, dass wir allen negativen Input komplett herauslassen. Es ist wichtig, dass es noch mehr um den Spieler geht, damit der sich frei fühlt. Es geht weniger um die Trainer.

1. Herren Sven Happek Dauud Cheaib Niels FelgerMachst du außerhalb des Trainings noch etwas für den Sportbund?
Ja, ich beteilige mich regelmäßig an den Sitzungen/Besprechungen des Trainer-Teams und der Sport-Sitzungen des Vorstands. [Und als Spieler der 1. Herren ist Dauud ja auch recht erfolgreich.]
1. Herren Aufstellung Heimspiel

Was war dein positivstes Erlebnis als Trainer beim Sportbund?
Das war 2008/09. Das Jungen U18-Team habe ich 1,5 Jahre mittrainiert. Die Jungs haben sich in dieser Zeit unglaublich entwickelt, wurden Deutscher Meister 2009. Als Coach war ich gar nicht dabei, wusste aber, dass dieses Team am Limit spielen wird – und die Jungs haben das dann eindrucksvoll bewiesen.

Vielen Dank, Dauud, für das Interview! Wir hoffen, dass Du Deine Tischtennis-Fähigkeiten auch in den nächsten Jahren an den Sportbund-Nachwuchs weitergibst. Dann bleibt viel TT-Know-how in der Sportbund-Familie!

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