Nachbetrachtung: Baden-Württemberg-Rangliste Damen/Herren

Über eine Jugendquote hatte er sich qualifziert: Gabriel Gaa startete letzten Sonntag in Remshalden bei der Baden-Württ. Damen/Herren-Rangliste TOP 24 – nach seinem 12. Platz bei der TTVWH-Rangliste ein eher glücklicher Umstand. Doch er rechtfertigte seine Nominierung: Mit Platz 10 landete er am Ende im vorderen Mittelfeld. Und stellte am Ende fest, dass er in prominenter Gesellschaft war: „Ich hab sogar 20 TTR-Punkte gewonnen.“

Gaa Juli 2014Klasse Start für den 17-jährigen Stuttgarter: Gegen den TTVWH-Ranglistensieger Pascal Köhler (TTC Gnadental) gelang gleich ein klarer 3:0-Erfolg. „Heute bin ich besser drauf als bei der letzten Rangliste“, spürte Gabriel sofort nach dem Match. Und in der Tat zahlte sich das konstante Training der letzten Wochen aus. Fast alle Schläge landeten meist auf dem Tisch, das sah nach Ballwechseln und Tischtennis aus. Und dennoch hatte er gleich in der Folge zu kämpfen, verlor gegen den Badener Sebastian Geisert nach erfolgreichem Auftaktsatz noch 1:3. Aber Konzentration und Einsatz stimmten in dieser Vorrunde. Einem glasklaren 3:0 über Kenan Hrnic folgte ein furioser Auftakt gegen den späteren Sieger Sebastian Rühl (nächste Saison Nr. 1 des Oberligisten ESV Weil). 2:0 führte Gabriel, hatte dann noch ein 6:6 im 4. Satz, bevor der athletische Südbadener anschließend 11:3 Punkte in Folge spielte und damit die Sätze 4 und 5 für sich entschied. „Die ersten beiden Sätze habe ich mir geklaut“, untertrieb Gabriel anschließend etwas ob der doch recht starken Leistung. Auf den Erfolgsweg fand er dann im letzten Gruppenspiel mit einem erneut glatten Dreisatzsieg über Salomon Brugger zurück.

3:2 Siege und Platz 3 in der Gruppe lautete das Zwischenergebnis, das den Einzug in die Platzierungsspiele von 5 bis 13 bedeutete.

Dann der große Einbruch. „Ich weiß nicht, was da passiert ist“, blickte Gabriel anschließend zurück. Gegen den zwar stark auftrumpfenden Moritz Seefried (SSV Reutlingen) hatte er zwei Sätze lang nicht den Hauch einer Chance, Seefried musste lediglich den ersten Ball sicher auf den Tisch spielen. Am Ende siegte Seefried 3:1. Dabei zeigte Gabriel auch erstmals Konzentrationsschwächen, kämpfte am Ende nicht um jeden Ball. Die Flaute hielt in den ersten zwei Sätzen gegen den bärenstarken Krzysztof Malcherek (SV Niklashausen) an. Erst danach fand Gabriel wieder zur Leistung der Vorrunde zurück. Zu spät für dieses Match: Zwar konnte er mit großer Energieleistung zum 2:2 ausgleichen, doch einen Blitzstart, unterstützt von drei Netzrollern zum 4:1, nutzte Malcherek zu einem klaren 11:3 und zum verdienten Sieg. Jetzt galt es, noch einmal alle Kräfte zu sammeln, um das Turnier positiv abzuschließen. Schließlich steht am kommenden Wochenende das bedeutend wichtigere TOP 16-Turnier Baden-Württembergs der Jugend an. Und das gelang: Spielerisch zwar nicht auf höchstem Niveau, aber mit aller Energie rackernd, bog Gabriel das Match gegen Christian Metzler in fünf Sätzen zu seinen Gunsten über die Ziellinie – dabei kam ihm ein Netzroller bei 10:8 zu Hilfe. „Das konnte ich nur noch so gewinnen“, atmete er angesichts einer zuvor klaren 10:4-Führung tief durch. Das Spiel um Platz neun war erreicht – und dort wartete kein Geringerer als der Oberliga-Spitzenspieler Sven Happek (VfR Birkmannsweiler). Was anfangs nach einem Showkampf aussah – wie so häufig bei Happeks Matches – entwickelte sich zu einer technisch hochwertigen Partie zweier mit viel Ballgefühl agierender Spieler. Die ersten vier Sätze dieses mit schier endlosen Ballwechseln gespickten Duells endeten mit jeweils zwei Punkten Unterschied. Erst der 5. Satz verlief klarer, Happek konnte sich mit seiner Routine schnell mit vier Punkten absetzen und siegte 11:6.

Platz 10 also im Endklassement für Gabriel. Wichtiger als die Platzierung sollte jedoch sein, dass er sich auf seine Schläge verlassen kann, längere Zeiträume als in der Saison-Vorrunde und auch zuletzt wieder auf hohem Konzentrationsniveau spielen kann. Wenn er diese Basis nicht für selbstverständlich nimmt und Ball für Ball daran arbeitet, kann er die Saison am kommenden Wochenende in Weinheim sicherlich mit einer starken Leistung abschließen.

 

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